Die Zeichen für einen Bitcoin-ETF stehen gut

Die Zeichen für einen Bitcoin-ETF stehen gut

Im vergangenen Jahr wurden all Anträge bei der US-Börsenaufsicht SEC abgelehnt, die als Ziel die Einführung eines Bitcoin-ETFs hatten. Nun sind die Grundlagen jedoch anders. Ausschlaggebender Punkt und damit die Möglichkeit einer sauberen Abbildung am Markt ist die Einführung von börsengehandelten Future-Produkten im Dezember. Eine gänzlich andere Ausgangssituation mit vermutlich auch anderem Ergebnis. Aus diesem Grund führe ich die Beweggründe nun auf, welche dazu führen könnten, dass der Bitcoin-ETF bald im Handel einen Baustein für jedes interessierte Portfolio darstellt.

 

Historie bei der Planung eines Bitcoin-ETF’s

Wie schon angedeutet und beispielsweise im Mai 2017 im Artikel „Bitcoin vor Entscheidung“ thematisiert, gab es immer wieder Bestrebungen, eine Anlage in Bitcoin für das breite Publikum und damit jedes Portfolio anzubieten. Das Instrument eines ETFs ist hierfür bestens geeignet, benötigt jedoch eine entsprechende Zulassung. Mehrere Anläufe bei der US-Börsenaufsicht SEC scheiterten und hatten im Kursverlauf jeweils starke Auswirkungen. Ein Blick auf den damaligen Chartverlauf zeigt dies (Rückblick März 2017):

Bitcoin-ETF bald im Handel? März 2017
Bitcoin-ETF Planung um März 2017

 

Erschrecken Sie bitte nicht, das ist KEIN AKTUELLER CHART – Bitcoin steht aktuell bei 15.000 Dollar etwa! Damit wird als Nebenaspekt des Artikels auch noch einmal die starke Kursperformance deutlich.

Damals vermerkte ich:

Bei einer positiven Entscheidung und damit der Zulassung von Bitcoins als ETF würde sich das Interesse an diesem Produkt mittelfristig weiter ausdehnen. Denn dann können auch Vermögensverwalter, Pensionskassen und andere große Marktakteure diese Produkte ihren Portfolios beimischen.

Genau dies sollte auch im jüngsten Fall eintreten, wenn das allgemeine Interesse auf breitere Fundamente gestellt werden kann.

 

Falls Sie sich doch erschreckt haben, stelle ich gerne einen aktuelleren Chartverlauf ein. Den Tageschart ab August 2017:

Bitcoin-ETF bald im Handel? Kursentwicklung
Bitcoin Tageschart ab August 2017

 

Neue Anträge zum Bitcoin-ETF-Handel

Den Bitcoin über einen Indexfonds handeln, ist nicht nur für Anleger hochinteressant, sondern letztlich auch für den Betreiber / Emittenten. Eine neue Ausgangslage und damit erhöhte Chancen einer Auflegung nach Prüfung durch die SEC ist geschaffen wurden. Und zwar durch die Einführung von Bitcoin-Futures an den amerikanischen Optionsbörsen CBOE und CME im Dezember. Auf dieser Grundlage kann für den Emittenten der Papiere ein entsprechendes Hedging und die Abbildung der Nachfrage erfolgen. Das Papier wäre damit vergleichbar mit jedem anderen Indexpapier aus der ETF-Branche, also letztlich auch mit einem Gold-ETF oder einem DAX-ETF. Jeder Anleger partizipiert direkt an der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Marktes – in diesem Falle dem Bitcoin-Future.

Die NYSE selbst hat nun einen Antrag auf fünf Bitcoin-ETFs gestellt, wie man in diesem Dokument der NYSE nachvollziehen kann. Es handelt sich dabei nicht nur um einen ETF auf den Index, sondern zudem auch um weitere kurzfristige Kontrakte mit einer Tagesbenchmark.

Die Grundlage ist also geschaffen, den Bitcoin noch weiter in die entsprechenden Strukturen des Handels zu implementieren und damit neben dem direkten Kauf, der Kursspekulation mittels CFDs oder dem Anlageinstrument im Vontobel-Zertifikat ein weiteres Instrument für Börsianer anzubieten. Es ist für viele Investoren sogar ein MUSS, wie man im Handelsblatt nachlesen kann:

Viele institutionellen Investoren ist es aufgrund von Vorschriften der Finanzaufsicht nicht gestattet, Bitcoins zu kaufen. Über indirekte Finanzprodukte (Derivate), die an regulierten Börsen gehandelt werden, könnte ihnen der Zugang erleichtert werden.

 

Die Partizipation an den Preisschwankungen ohne die direkten (Sicherheits-)Risiken im Bitcoin selbst zu haben, erscheint mir auch sehr attraktiv. Man muss jedoch wie so oft bei Innovationen auch das Risiko beleuchten.

 

Kritische Stimmen und das Risiko, wenn der Bitcoin-ETF bald im Handel ist

Natürlich bleibt so ein Schritt nicht unkommentiert. So wird immer wieder das geringe Handelsvolumen der Future-Kontrakte angeführt, was gerade in volatilen Phasen mit vermehrtem Volumen dann für Probleme sorgen könnte. Liquidität ist schließlich eines der Hauptargumente für eine Investition größerer Summen in ETFs.

Ein weitere Punkt ist die noch junge Historie. Jedem Börsianer dürfte bekannt sein, dass Derivatepreise bei illiquiden Werten teilweise erheblich von den „Marktkursen“ abweichen können. Damit würde eine Art Entkopplung von Future-Kurs und ETF-Kurs entstehen. Verwirrung beim Anleger ist hierbei das kleinste Übel.

 

Zwei Fondsgesellschaften haben ihre Überlegungen in diese Richtung bereits zurückgezogen: Rafferty Asset Management und Exchange Traded Conceps. Dies können Sie im Manager-Magazin nachlesen.

 

Soweit mein aktueller Stand, den ich gerne auf die folgenden News hin erweitern werde. Spätestens, wenn der Bitcoin-ETF bald im Handel gelistet ist oder wider Erwarten eine neue Absage der SEC eintritt.

 

Viel Erfolg im Handel, natürlich nicht nur mit Bitcoins.

Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)

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