Deutschlands größte Trading-Messe „World of Trading“ fand auch 2010 wieder in den Messehallen der Finanzmetropole Frankfurt am Main statt. Mehr als 50 Aussteller begeisterten an zwei Messetagen die rund 4.100 Besucher mit Ihren Ständen und dem zugehörigen Rahmenprogramm. In 6 Seminarräumen rund um die Messe verteilten sich 50 Referenten mit den unterschiedlichsten Themen und sorgten so für ein abwechslungsreiches Wissensangebot. Als Highlight wurde am ersten Abend die legendäre Traders Night und die Filmvorführung „Endstation Parkett“ in das Programm integriert.
World of Trading mit umfangreichem Programm
Neben Börsen, Brokern und Softwareanbietern standen vor allem Fachverlage und Online-Portale im Mittelpunkt des Besucherstromes. Nirgends sonst konnten sich Börsianer so schnell und fachkundig in eine Handelssoftware oder Webseite einweisen lassen und Fachfragen zu den Tools oder Abwicklungsmodalitäten stellen. Mancher Besucher eröffnete zugleich ein Konto oder entdeckte neue Einstellungen, welche das Trading seiner Wertpapiere bereicherten. Ebenfalls spannend und fesselnd war die Möglichkeit der Sichtung von Fachliteratur auf der World of Trading. Gerade auf dem Gebiet des Börsenhandels existiert eine Vielzahl von Büchern. An dieser Stelle konnten alle Interessenten bereits vor dem Kauf einen Blick auf die Inhalte werfen und sich so ein erstes Urteil bilden.
Vertiefende Kenntnisse gab es wie gewohnt in den Seminarräumen. Von High Frequency Trading über Trendfolgesysteme bis hin zu seltenen Kursmustern wurde eine Vielzahl an Themen angeboten und intensiv genutzt. Die jeweilige Lernatmosphäre in den übersichtlichen Seminarräumen sorgte für den entsprechenden Lerneffekt. Zudem stand hierbei auch immer der enge Kontakt zu den Referenten im Vordergrund, welche Fragen und Diskussionen gerne aufnahmen.
Seminar zur Börsenpsychologie
Mein Seminar auf der World of Trading 2010 hatte den Titel: „Börsenpsychologie: SIE bestimmen die Höhe der Gewinne!“ und war bereits im Vorfeld ausgebucht. Innerhalb von 90 Minuten mit anschließender Diskussion gab ich unterschiedliche externe Anstöße für alle Teilnehmer, warum wir mental immer wieder in bestimmte Verhaltensmuster fallen. Doch wie entkommt man diesen Fallstricken? Nicht alle Fehler müssen selbst durchlebt werden. Zudem bedarf es einer ständigen Motivation und dem Ausgleich zum Stresslevel im Trading, um dauerhafte Leistungen zu generieren. Dies gilt es zu erkennen und mit einfachen Mitteln sowie der notwendigen Position Geduld am Markt umzusetzen. Auf diesen Punkten lag der Schwerpunkt meines Vortrages zur Börsenpsychologie.
Für die aufmerksamen Zuhörer und die positiven Rückmeldungen im Anschluss an meinen Vortrag bedanke ich mich an dieser Stelle noch einmal öffentlich.
Highlights auf der Bühne der World of Trading
Auf der Hauptbühne sorgten wechselnde Referenten für ein anspruchsvolles Programm über alle Bereiche des Börsenhandels übergreifend. Nicht nur Rohstoffe oder die Charttechnik waren hierbei Bestandteil der Vorträge, sondern auch steuerliche und ethische Aspekte in der Geldanlage. Abgerundet wurde dieses Portfolio an Wissen am Freitagnachmittag durch die, als feste Institution der Messe nicht mehr wegzudenkende, Traders Night. Nachdem ich selbst im Jahr 2009 an dieser teilnahm (siehe Artikel World of Trading 2009 ) und mein Trading dem Publikum präsentierte, genoss ich in diesem Jahr als Zuschauer den Blick auf die Bühne. Insgesamt zeigten 6 Händler ihr Livetrading auf der Hauptbühne und der großen Leinwand in den unterschiedlichsten Märkten ihr Know-how. Allen voran überzeugte Birger Schäfermeier mit seinen Ausführungen zu Risikomanagement und Disziplin im Handel – die beiden essentiellen Standbeine.
Im Anschluss daran fand unter der Moderation von Markus Koch die Filmvorführung des Doku-Dramas „Endstation Parkett“ statt. Inhaltlich dokumentiert er mit Hilfe von Interviews verschiedener Einzelschicksale den schleichenden Niedergang des Parketthandels an der weltweit größten Terminbörse. Von 10.000 Händlern im Jahr 1998 sind nach der Einführung und Etablierung des elektronischen Handels heute noch unter 1.000 Händler auf dem teilweise gespenstisch leeren Parkett tätig. Welche Chancen aber auch Risiken dieser Beruf mit sich brachte und wie die Zukunft für die Menschen hinter den Handelscomputern sich abzeichnet, wird hier gnadenlos und ungeschminkt aufgezeigt. Dieser Film kommt ohne Hollywood-Schauspieler aus und lebt von den Gefühlen und Emotionen seiner Akteure. Selbige erreichten auch das Publikum während der Vorführung und sorgen in Folge dessen für langanhaltenden Applaus.
Am Samstag nutzte ich die Veranstaltung für einige Treffen mit anderen Mitgliedern von wallstreet:online. So entstanden sehr spannende Diskussionen zwischen Kaffee und Würstchen. Für mich war dies die Abrundung eines sehr erfahrungsreichen und spannenden Wochenendes. Es bleiben die Erinnerungen, gefestigte und neue Kontakte sowie die Freude auf die World of Trading 2011.
Bernecker1977 – Andreas Mueller