Runde Chartmarke

Eine runde Chartmarke ist nicht nur psychologisch relevant. Es gibt hierbei die große runde Chartmarke wie im Dow Jones die 10.000 oder beim Euro zum US-Dollar die 1,00 genau so wie die mittlere runde Chartmarke (beispielsweise DAX 5.000) aber auch die kleine runde Chartmarke im Hundert-Punkte-Schritt. Je höher der Schritt ist, desto höher ist deren Wertigkeit für Trader, Anleger und Investoren. Es gab vor dem erstmaligen Überschreiten des Dow Jones im Jahr 1999 über die runde Chartmarke von 10.000 Punkten sogar an der Wallstreet viele Händler mit T-Shirts zu diesem (man kann schon sagen) Event. Eine runde Chartmarke ist somit im Fokus vieler Marktteilnehmer. (Alle Meilensteine im Dow Jones sind als runde Chartmarke in folgender Tabelle nachvollziehbar.

 

Trading mit Blick auf runde Chartmarke

Im Trading mit Blick auf die runde Chartmarke gilt es einige Besonderheiten zu beachten. Selbstverständlich wird nicht in jedem Hundert-Punkte-Schritt das T-Shirt gewechselt oder die Marktmeinung gewechselt, aber gerade im kurzfristigen Handel profitieren Trader von der so genannten „Magnetwirkung“ an beschriebenen Stellen. Auf eine runde Chartmarke sind eine Vielzahl von Zertifkaten emittiert, welche dort entweder einen Knockout besitzen und wertlos verfallen oder aber im Falle eines Optionsscheines über Gewinn und Verlust am Ausübungstage entscheiden. Laut Produktprospekten der Knockout-Zertifikate löst der Emittent kurz vor dem Erreichen der Schwelle (Runde Chartmarke) sein Hedging auf und kann damit die Kursbewegung zur Schwelle kurzzeitig verstärken. Für Trader bedeutet dies eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Erreichen dieser Schwelle sobald der Kurs im „Sog“ von etwa 10 Punkten angekommen ist. Mit konkreten zahlen unterlegt ist es vorteilhaft, nach einem Anstieg im DAX von 4.920 auf 4990 Punkte für die verbleibenden 10 Punkte bis zur 5.000 im DAX = runde Chartmarke long zu spekulieren.

Runde Chartmarke
Runde Chartmarke

 

Runde Chartmarke aktuell

Als Beispiel für eine runde Chartmarke sind im DAX aktuell die 5.000 zu nennen oder im Euro zum US-Dollar die 1,40 sowie die 10.000 im Nikkei. Marktbeobachter legen daher ihren Fokus auf diese Schwellen und berichten entsprechend darüber. Der DAX konnte im Jahresverlauf seine Tiefs bei etwa 3.600 Punkten aus dem März weit hinter sich lassen. Momentan kämpft der Markt bzw. die Marktteilnehmer mit der 5.000 als runde Chartmarke. Ein Test von oben hat in der Vorwoche gehalten, was jedoch noch keine Aussage über die Nachhaltigkeit zulässt.

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Kolumne: 4.999 und PLATSCH

Im Vorfeld des Verfallstages an den Terminbörsen fehlen nachhaltige Impulse am Aktienmarkt. Die runde Chartmarke von 5.000 Punkten rückt beim DAX immer wieder in den Fokus der Marktteilnehmer. Der Nikkei schloss zwar über 10.000 Punkten, an Dynamik mangelte es jedoch gänzlich. Kommentare wie vom Siemens-Chef Peter Löscher „Wir sehen keine Anzeichen für eine Bodenbildung“ (siehe Artikel Süddeutsche Zeitung Siemens und die Krise) werden als Indikator der Wirtschaft immer wieder verwendet. So fiel der Euro zum US-Dollar unter 1,40 und zog die europäischen Märkte mit sich. Bis zum Handelsende war die runde Chartmarke von 5.000 Punkten in weite Ferne gerückt und der Euro notierte mit 1,3750 sogar ein neues Monatstief. Die darauf basierende Kolumne enthält unter anderem folgende Passage der Daytrader auf wallstreet:online:

„Nach 10 Tagen Daxhandel ohne neue Verlaufshochs ist die heutige Korrektur nicht für alle ein Segen. BIOMIRA schreibt folgerichtig „als Daytrader wäre man jetzt zwar pleite, als Positrader aber im Gewinn.” Man muss deshalb genau zwischen den Ansätzen unterscheiden. Andere Positionstrader wie Plus wiesen im Übrigen auch vor einer Woche auf dieses „Schlachtfest-Szenario” hin. Für Daytrader ein schwacher Trost, wenn man von einem weiterhin seitwärts um die 5.000 tendierenden DAX ausging. Standuhr resümierte aus Sicht des kurzfristigen Handelsansatzes: „Dieses Börsengeschehen kann man nur noch als verrückt bezeichnen”.“

Die ganze Kolumne ist inklusive Marktbericht und Ausblick auf wallstreet:online oder ariva zu lesen. Mehr als 2.900 sowie 800 Aufrufe wurden auf beiden Finanzportalen verzeichnet.

 

Weitere Kolumnen von Bernecker1977

Der komplette Monatsüberblick aller Kolumnen aus dem Juni 2009 ist an dieser Stelle verfügbar. Alle bisher erschienenen Kolumnen gibt es wie gewohnt unter dem Menüpunkt Marktanalysen.

 

Viel Freude beim Lesen wünscht,
Bernecker1977 – Andreas Mueller