Zum Wochenstart gab es im DAX noch einmal neue Allzeithochs zu bestaunen. Diese sprechen, wie in den vergangenen Wochen, für die Stärke des Trends. Ab Mittwoch trat dann zumindest eine Zwischenpause ein, aus der durchaus mehr werden könnte. Doch soweit ist es nich nicht, denn eine kleine Konsolidierung von etwa 3 Prozent im DAX ist noch lange kein Short-Signal. Auf diesen Unterschied wird hier gleich eingegangen, nach einer gewohnten Schilderung der letzten Wochenereignisse.
So verlief die Handelswoche
Erst begann die Handelswoche sehr unspektaktulär und fast schon langweilig. Der DAX verweilte in recht nahem Abstand an der 13.500 und auch immer wieder kurz über dieser Marke. Viel Bewegung gab es dabei nicht zu sehen. Insgesamt bewegte sich der Deutsche Aktienindex am Montag in einer Spanne von nur 40 Punkten! Als Trader wurde jede Berührung mit einer Linie gleich zum Handelssignal.
So geschehen hier zuerst auf der Oberseite einer Keilformation im DAX am Montag:
oder dann an dessen unterer Linie (als Unterstützung zu betrachten):
Rückenwind gab es später von der Wall Street. Hier war der Dow Jones weiter sehr trendstark:
Diesen Schwung nahm der DAX am Dienstag dann noch einmal auf und eröffnete über 13.500 Punkten. Mit 13.525 wurde dann auch ein neues Allzeithoch erreicht. Nicht viel höher als in der Vorwoche, aber ein neues Allzeithoch. Von diesem Niveau aus kippte jedoch die Stimmung dann und der DAX litt unter der Zahlenflut. Denn auf dem Niveau waren weitere charttechnische Impulse Mangelware, so dass der Blick auf die Quartalszahlen der Unternehmen gelenkt werden musste. Diese waren durchaus gemischt.
Ein Ergebnisrückgang lastete bei BMW auf dem Ergebnis und drückte den Kurs. Volkswagen nahm auch keine volle Fahrt auf und verlor in dieser Woche 4 Prozent, da der Abgasskandal noch immer auf dem Unternehmen lastet. Die Branche hat zudem hohe Investitionen beim Thema Elektromobilität zu stemmen.
Nachwehen gab es auch noch bei der Commerzbank. Wegen der umstrittenen Dividendengeschäfte wurden in dieser Woche einige Geschäftsräume in Frankfurt durchsucht und verunsicherten die Aktionäre. Profiteuer war hingegen im Bankensektor die Deutsche Bank, welche Wochengewinner mit 6 Prozent Gewinn war.
Ein weiterer Gewinner nach Vorlage der Quartalszahlen war die Deutsche Telekom. Hier stieg der Cashflow um 12 Prozent auf 5,5 Milliarden an und die EBITDA-Prognose wurde schon das zweite Mal dieses Jahr angehoben.
Ein Großteil der Zahlen kam erst am Donnerstag und legte sich wie eine „Kette“ um den DAX und zog ihn schließlich nach unten. Mit einem Minus von 1,5 Prozent und einer Spanne von 226 Punkten war dies auch der volatilste Tag der Woche.
Die Nachwehen am Freitag sorgten noch einmal für ein neues Wochentief, auf dem sich der DAX dann auch mit rund 13.120 Punkten ins Wochenende rettete. Es blieben ein Wochenminus von 2,6 Prozent und einige Fragezeichen über den weiteren Verlauf zurück.
Szenarien für die kommende Handelswoche
Positiv muss erwähnt werden: Trotz der Aufschiebung der US-Steuerpläne von Donald Trump und der damit verbundenen Unsicherheit an der Wall Street, waren die Kursverluste dort nicht so stark. Der Nasdaq schloss sogar die Handelswoche mit einem Miniplus ab. Dies mag Hoffnung geben, dass hier keine Trends gebrochen, sondern nur eine Pause eingelegt wurde.
Doch schauen wir direkt auf das Chartbid des XETRA-DAX. Dabei fällt sofort auf, dass wir das GAP aus der Vorwochenanalyse (Rückblick)
nun komplett geschlossen haben:
Soweit funktionierte die Ableitung aus der Charttechnik als Zielvorgabe für das Trading also. Wir stehen nun im breiter gefassten Stundenchart vom Blickpunkt auf einen ganzen Monat noch etwas über dem Hoch von Mitte Oktober. Dieser Bereich von 13.09x Punkten bis hin zu den Tageshochs um 13.06x Punkten kann man als Ziel der aktuellen Bewegung und Unterstützungsniveau festmachen:
Es waren quasi die „Brückentage“ zwischen der Überwindung von 13.000 Punkten und dem Sprung über 13.100 Punkte. In den historischen Kursen habe ich dies wie folgt eingekreist:
Wenn dieser Bereich fallen sollte, gehe ich von starken Abgaben aus und einem schnellen Bruch der 13.000 Punkte. Denn dann wäre der Abwärtstrend ab dem neuen Allzeithoch die dominante Linie im Chartbild. Ein direkter Rutsch zur 12.930 – 12.950 ist dann in meinen Augen wahrscheinlich und sähe so aus:
Entspannung bietet ein Abprall an der Unterstützung und natürlich eine schnelle Eroberung der roten Trendlinie mit Kursen über 13.200 Punkten. Dann wäre die gesunde Konsolidierung im DAX beendet und die Herbstrally könnte Ihre Fortsetzung finden:
Somit macht sich mein Wochenausblick an diesen beiden Bereich fest. Dort werde ich auch entsprechend aktiv und berichte gerne auf meinem Facebook-Kanal darüber.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse und einen erfolgreichen Wochenstart,
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)