Gemeinsamkeiten von Trading und die Höhle der Löwen

Die Höhle der Löwen und Trading – Es gibt Gemeinsamkeiten!

Mit Sicherheit haben Sie schon einmal Die Höhle der Löwen gehört oder gesehen. Gemeint ist kein Hollywood-Blockbuster, sondern vielmehr die erfolgreiche TV-Show. Basierend auf „Dragons Den“ wurde diese Show im August 2014 vom Sender VOX erstmalig ausgestrahlt und begeistert seitdem ein breites Fachpublikum. Denn hier treten Unternehmensgründer, Erfinder und Visionäre auf – die „Löwen“ – in Form von fünf Investoren. Bei einem Match der Interessen wird mit Hilfe der Kompetenz der Investoren und deren Netzwerk in der Regel aus der ursprünglichen Idee eine hochprofitable Firma. Doch was haben nun Die Höhle der Löwen und Trading gemeinsam?

Hintergründe zu „Die Höhle der Löwen“

Das Engagement der Investoren, welche als Löwen bezeichnet werden, ist kein Marketing-Gag. Denn dabei fließt echtes Geld und vor allem viel Zeit, welche die Investoren bei einem Deal zusammen mit ihrem Team in die neue Idee fließen lassen. Im Gegenzug erhalten sie einen Anteil an der Firma und profitieren dabei grundsätzlich von deren Entwicklungen mit. Dieses Erfolgsrezept begeistert nicht nur Gründer auf der einen Seite, sondern vielfach auch die Zuschauer vor den Monitoren. So ging gestern die 4. Staffel dieser Sendung zu Ende, mit einer löwenstarke Quote von 15,9%.

Hochrangige Namen aus der Gründerszene, aber auch aus dem Konsumbereich, treten hier als Investoren mit eigenem Geld auf. Stellvertretend sind dabei Carsten MaschmeyerRalf DümmelFrank Thelen oder Jochen Schweitzer zu nennen. Wer es noch nicht kennt, kann sich hier einige Folgen auf VOX im Stream ansehen. Ihre teilweise kleinen Anlagesummen (im Verhältnis zum Gesamtvermögen) sprechen für eine hohe Diversifikation in ihrem Business und setzen letztlich einen der Grundsteine für den erreichten Erfolg. Dabei fiel mir auf, dass es zum Trading noch weitere Parallelen neben dem Risikomanagement gibt.

Erfolg im Business – Erfolg im Trading

Für mich als Zuschauer hat dies durchaus etwas miteinander gemein. Denn ich betrachte Trading als Business und halte mich hier an immer wiederkehrende Regeln. So auch die Gründer, welche bei den Investoren um Hilfe und Kapital „bitten“. Ebenso auch die Investoren, welche letztlich nur in ein für sie verständliches und erfolgversprechendes Business investieren.

Die Höhle der Löwen und Trading
Von der Idee zur Umsetzung: Die Höhle der Löwen und Trading

An folgenden Faktoren mache ich diese Gemeinsamkeit fest

 

Ein Businessplan muss stimmig sein – Auch beim Trader

Wie ein Gründer seine Idee festschreibt und diese dann in einzelnen Schritten umsetzt, so setzt ein Trader auch seinen Plan im Trading fest und richtet die Umsetzung daran aus. In meinem Trading steht zum Beispiel die Wahl des Handelsinstrumentes und der handelbaren Märkte vor einem Handelstag fest. Synonym könnte das bei einem Gründer der Transportweg der Ware und das Zielgeschäft (bspw. der Rewe-Markt) mit meinem Orderweg (Future-Handel an der Terminbörse Eurex) und das Zielgeschäft (DAX-Trading von 8 bis 22 Uhr) sein.

Umwege bringen den Trader wie auch den Gründer hier vom Weg und damit vom Ziel ab!

Die Fertigung muss als Setup feststehen

Ein Gründer wird im Falle eines Konsumproduktes vielleicht Varianten dessen anbieten, aber das Produkt selbst immer gleich gestalten. Fertigt er einen „Türstopper“, dann wird dieser immer wieder über die Produktionsstraße mit dem gleichen Material und der gleichen Optik gefertigt. Selbigen Prozeß durchlaufe ich als Trader beim täglichen Handel. Hier lege ich ein gleiches Grundsetup an, welches aus Positionsgröße, Einstieg, Stoppsetzung und Zielerreichung besteht. An diesen Variablen gibt es grundsätzlich wenig zu verändern. Sonst wäre ein solches Setup auch nicht duplizierbar und im Erfolg meßbar. Zu diesem Thema empfehle ich Ihnen den Beitrag zum DPT-Setup.

Business oder Trading, das Risiko muss zum Ertrag passen

Als Unternehmer weiß man über seine Absätze grundsätzlich Bescheid und kann mit der Menge an Output seine Anpassungen vornehmen. Wird mehr nachgefragt, ist die Produktionsmenge zu erhöhen. Oder wie Frank Thelen gerne sagte: „zu skalieren“. Ähnlich geht es einem Trader. Wenn ein Setup erfolgversprechend ist und konstante Erträge generiert, kann auch der Input in Form der Positionsgröße erhöht werden. Immer nur leicht, denn hier ist natürlich auch das Risiko zu beachten. Mit einem Einsatz von 100 CFDs riskiert man bei gleichem Stopp logischerweise das doppelte, als mit diesem Trade und 50 CFDs. So wird der Gründer auch nicht sprunghaft seine Produktion „hochfahren“ und hierbei immer den Output im Blick haben.

Scheitern einplanen und NEU denken

Scheitern oder der berüchtigte Gegenwind gehören bei beiden Gruppen zum täglichen Geschäft. Wer das Buch der „MyMuesli“-Gründer gelesen hat, weiß Bescheid. Denn gerade in der Anfangszeit stehen Probleme auf der Agenda, die man entweder garnicht vorab hat kommen sehen oder auf die man spontan nicht die beste Lösung kennt. Manchmal gibt es diese Lösung auch noch nicht und man ist quasi der Erste, der hierfür eine Lösung entwickelt. Auch der intelligenteste Gründer kann Universalgenie sein und neben seinem Produkt auch noch das komplette Marketing, den Vertrieb und den Support betreuen. Im Laufe der Entwicklung gibt es hierbei für jeden Bereich einen Spezialisten. Dennoch scheitern die meisten Unternehmensgründungen auf diesem Weg innerhalb der ersten zwei Jahre.

Die Mehrzahl der Trader lösen sich ebenso vom Trading innerhalb der ersten beiden Jahre. Aus Frust über nicht erreichte (Rendite)-Ziele oder aber weil das Konto nicht mehr existiert und damit die Grundlage des Handelns entzogen ist.

Für beide Gruppen gilt: Planen Sie das Scheitern ein und denken Sie neu. Denn auch Frank Thelen oder Carsten Maschmeyer haben schon einige Projekte aufgeben müssen. Insgesamt sind sie jedoch nicht gescheitert, denn immer neue Ideen oder die Verbesserung des Setups können hier die Zukunft optimaler verlaufen lassen. Dazu muss man jedoch auch immer im Blick haben, was die Erfolgsvariablen sind.

Auswertungen müssen sein, auch im Trading

Der Unternehmer hat mit den Umsatzlisten sowie seinen Kosten und den daraus zu errechnenden Gewinnen einen entsprechenden Gradmesser für den unternehmerischen Erfolg. Der Trader kann dies bereits an jedem Trade selbst festmachen. Ob Gewinn oder Verlust – ein Blick auf die Trading-Historie zeigt es! Nun kommt jedoch die Fleißarbeit hinzu. Wenn der Unternehmer womöglich einem Steuerberater seine Zahlen zur Aufarbeitung sendet, muss der Trader seine Trades in Excel auswerten oder kann sich die Reports aus der entsprechenden Software generieren.

Auswerten muss er es jedoch selbst und dabei einige Variablen wie durchschnittliches Risiko, durchschnittlicher Gewinner und Return of Investment pro Tag, Woche, Monat errechnen. Erst aus diesen Zahlenmaterial ist erkennbar, ob das Trading ein Business auf solider Basis ist. Der einzelne Trade ist hierbei zu vernachlässigen, wie beim Unternehmer eben ein einzelner Rückläufer / Produktionsfehler.

Nicht zu vergessen: Durchhaltevermögen!

Jeder Unternehmer kennt vor allem zum Start den Aspekt des Gegenwindes: Misstrauen des Marktes oder des persönlichen Umfeldes, schwierige Bürokratiewege oder auch Rückschläge beim Marketing. Mit einem „Trial and Error“ muss er sich ständig motivieren und sein Produkt verbessern, bis es eben „läuft“. So fühlt sich auch ein Trader.

Da es keinen heiligen Gral im Trading gibt, braucht er ggf. Jahre, um ein Setup zu finden, dass nicht nur Renditen generiert, sondern das auch mental zu ihm passt. Erst dann ist er mit sich im Reinen und kann dies mit gestärkter Brust immer wieder zuversichtlich anwenden. Er steht dabei mit einem Unternehmer, der hinter seinem Produkt steht und dies auf Messen repräsentiert, auf einer psychologischen Stufe!

Unternehmer oder Trader werden?

Bei all den genannten Parallelen zwischen Die Höhle der Löwen und Trading ziehe ich jedoch die Tätigkeit des Traders vor. Denn hier kann man bereits mit wenig Aufwand durchstarten und ist in seiner Skalierbarkeit nicht sofort äußeren Umständen ausgeliefert. Ein begnadeter Eisverkäufer wird in Norwegen leider auch im Winter nur wenig Eis verkaufen können. Aber ein engagierter Trader kann mit dem Produktionsfaktor Internet und seinem Know-how zu jeder Jahreszeit an jedem Ort der Welt sein Business leben und wachsen.

Viele Trader entdecken übrigens zur Diversifikation neben dem Trading auch das Gründerleben und diversifizieren so ihr aufgebautes Vermögen. Ob Immobilien, Software oder gänzlich neue Wege – das Grundprinzip ähnelt sich nun einmal.

Für den Bereich Trading begleiten wir Sie hier sehr gerne. Alle anderen Ideen können Sie uns dennoch mitteilen 🙂

Viel Erfolg dabei wünscht Andreas Mueller (Bernecker1977)