Onlinebroker: Entscheidung mit Folgen
Onlinebroker – „DEN EINEN“ gibt es nicht. Zu unterschiedliche Präferenzen und Anforderungen werden mit diesem Begriff verbunden und letztlich auch bedient.
Nach einer ersten grundlegenden Brokerwahl vor dem Handel folgt nun eine detailliertere Bewertung der Vorauswahl. Im Zuge des marktwirtschaftlichen Wettbewerbes um Anleger und Trader existieren eine Vielzahl Anbieter am Markt für Brokerage. Am häufigsten werden hierbei folgende Onlinebroker in den Medien, Foren und Zeitschriften genannt:
Nach welchen Auswahlkriterien sollte jeder den für sich passenden Onlinebroker auswählen? Auf diese Frage werden in der Regel die Schlagwörter „Kosten“ oder „Zinsen“ genannt. Diese Punkte sind mit Sicherheit auch wichtig, stellen für mich jedoch nicht das Hauptauswahlkriterium dar. Schließlich bedarf es für den Handel nicht nur geringer Kosten, sondern vor allem Sicherheit und Service. Als wichtigsten Punkt sehe ich daher die Abwicklungsmodalitäten. Dazu gehören Geschwindigkeit einer Orderaufgabe zur Börse genauso wie die Aktualisierung des Orderbuches und der Transaktionshistorie. Als Trader muss man immer informiert sein, ob eine Order bereits ausgeführt ist oder noch geändert bzw. gelöscht werden kann. Eng damit verbunden ist die Erreichbarkeit des Brokers. Nicht nur die Kontaktmöglichkeit der Webseite oder eines entsprechenden Programmes ist für den Handel die Grundvoraussetzung, sondern auch in volatilen Phasen die Kontaktmöglichkeit über eine entsprechende Telefonhotline. Wichtige Aspekte sind dabei die Rahmenzeit der Erreichbarkeit (9.00 – 17.30 Uhr oder 24 Stunden), die durchschnittliche Wartezeit und die damit verbunden Kosten (0800er Nummern oder kostenpflichtige). Für den Handel mit einem ausländischen Broker kommt die Sprachwahl als weiteres Kriterium hinzu. Nicht jeder Trader möchte eine Konversation mit einem schnell sprechenden und Dialekt aufweisenden Inder führen, um sich der Lösung seines Problems zu nähern.
Durch die Mitarbeiter im Kundendienst wird somit auch eine bestimmte Kompetenz transportiert, die es ebenso zu bewerten gilt. Ich subsumiere unter diesem Punkt auch die Kulanzfälle, welche es doch immer wieder in speziellen Situationen und bei entsprechenden Umständen gibt.
Onlinebroker erfüllen Informationsbedürfnisse
Onlinebroker bieten dem Kunden Kurse und Informationen. Ohne diese Grundlage wäre der Handel wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Ein entsprechendes Kursangebot (möglichst ohne Zeitverzögerung (Realtime) und von vielen unterschiedlichen Marktplätzen) sowie Informationen zu den einzelnen Instrumenten (Aktiendaten wie KGV und Dividende, Fondszusammensetzung und Stammdaten, Kennzahlen bei Optionsscheinen etc.) sind vor dem eigentlichen Handel in einer optisch ansprechenden Aufbereitung wünschenswert. Der Handel dieser Produkte über die etablierten Präsenzbörsen und darüber hinaus auch direkt mit der Fondsgesellschaft oder einem Emittenten, ist eine weitere bewertbare Facette im Spektrum der Onlinebroker.
Sind diese grundlegenden Punkte in der Entscheidung vergeben, stehen die Kosten im Fokus. In der Regel gibt es bei aktiven Nutzern keine Depotführungskosten und Kontoführungskosten. Die Voraussetzungen dafür sind oftmals ein bestimmter Geldeingang pro Monat (dies kann mit der Einrichtung als Gehaltskonto erfüllt werden) sowie mindestens eine Transaktion pro Quartal. Als schwerwiegende Hürde würde ich dies nicht unbedingt bezeichnen!
Mein Fazit der Auswahlkriterien eines Onlinebrokers
Um den Bogen zum Eingang des Artikels zu spannen; nach dem erfolgreichen Handel darf sich jeder Kontoinhaber gerne Gedanken über die Zinsen machen. Im Interesse steht hierbei, welche Verzinsung der Onlinebroker bereits auf dem Handelskonto anbietet, ob günstige Konditionen für einen Wertpapierkredit eingeräumt werden können und wie attraktiv das Tagesgeldkonto als attraktive Form der Kapitalsicherheit ist.
Jetzt liegt es an jedem selbst, für die einzelnen Überlegungen eine persönliche Gewichtung zu finden und diese abschließend zu bewerten. Keine Angst: eine Kontoeröffnung ist keine Ehe und die Scheidung bedarf nur einer Unterschrift ohne (finanzielle) Schmerzen.
Alle Artikel für das weitere Bestehen auf dem Lernweg sind in der Bernakademie aufgeführt.
Bernecker1977 – Andreas Mueller