Trading im DAX vor dem Jahreswechsel

Trading im DAX vor dem Jahreswechsel 2017/2018

Die Zeit für aktive Trader neigt sich dem Ende zu. Es verbleiben für den DAX-Handel nur noch drei Handelstage. Während in den USA bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag wieder gehandelt wird, ist der DAX noch im Weihnachtsurlaub. Mich beschäftigt für das Trading im DAX vor dem Jahreswechsel die Frage: Ist überhaupt noch etwas an Bewegung zu erwarten? Dies beantworte ich nach einem kurzen Rückblick auf die Trading-Ideen der Vorwoche.

 

Trading vor Weihnachten

Kurz vor Weihnachten hatten die meisten Marktteilnehmer ihre letzten Orders in den Markt gegeben. Denn traditionell steht mit Weihnachten und den Feiertagen vor dem Jahreswechsel hier eine längere Auszeit an, die mit Freunden und Familie geteilt wird. Es wurde somit eng für die Bullen im DAX, denn die Zeit für eine Jahresendrally verrann. So titele ich auch vor einer Woche „Letzte Chance für Weihnachtsrally…“ mit diesem dafür notwendigen Szenario:

Chartrückblick auf die Vorwoche im DAX
Rückblick auf Vorwochenanalyse DAX: Barrieren der Bullen

Gleich zum Wochenstart konnte sich der DAX über diese zwei Barrieren bewegen und damit ein positives Signal setzen. Denn damit wurde die seit Wochen andauernde Range mit einem Sprung über die Trendlinie verlassen:

DAX-Erwartungen vor dem Jahreswechsel sahen gut aus
Erster Ausbruch zum Vorwochenstart im DAX

Entsprechende Stopp-Orders setzten Momentum frei und trieben den DAX an jenem sehr starken Montag um 1,6 Prozent auf das Niveau von 13.331 Punkten. Es sah in der Tat zum Wochenstart nach Ausbruchsmodus aus. Doch dann kam nicht mehr viel nach. Der Dienstag konnte leicht anknüpfen, aber das Hoch nur um 7 Punkte überbieten. Mit einer leicht schwächeren Wall Street im Nacken gaben dann auch die Kurse schnell wieder nach und näherten sich dem Ausbruchsniveau am Dienstag. Kein Problem erst einmal, wenn man es als Pullback versteht – doch es wurde später mehr als dies.

DAX-Erwartungen vor dem Jahreswechsel: Pullback
Pullback zur Wochenmitte im DAX

 

Bereits der Mittwoch lies dann wieder die Bären ans Steuer, oder anders formuliert: Der Weihnachtsmann packte seinen Schlitten aus und rutschte auf der DAX-Kurve nach unten. Damit wurde das GAP vom Montag nicht nur angerissen, sondern akribisch genau auch gleich am Mittwoch geschlossen. Folgendes Schaubild soll dies illustrieren:

DAX-Erwartungen gescheitert nach Rückfall in Range
GAP-close im DAX und Rückfall in die Range

 

Im selben Chartbild ist auch die Unterstützung zu sehen, die bereits am Donnerstag/Freitag vor dem Verfallstag am 15.12. von den Marktteilnehmern eingezogen wurde. Sie liegt bei 13.010 Punkten etwa und war dann am Donnerstag auch das Ziel auf der Unterseite. Erneut bot der Bereich Halt und war hier für eine Trading-Idee entgegen dem Trend, also in Richtung der Trendlinie long gut. Dies stellte ich auf Facebook als antizyklisches Trading wie folgt dar:

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Mehr Informationen

Die Handelswoche endete mit einem kleinen Minus bei 13.072 Punkten und hielt den Monat Dezember somit noch minimal im Plus. Die jeweiligen Monatsentwicklungen finden Sie übrigens auf dieser Seite auf wallstreet-online:

Auswertung der historischen Performance im DAX
Monatliche Performance des DAX

Das Handelsvolumen schwächte sich dabei stark ab und betrug am Freitag nur noch die Hälfte vom „Ausbruchstag“ des Montags. Was kann man somit für die letzten Handelstage des Jahres erwarten?

 

Trading im DAX vor dem Jahreswechsel

Wie in der Monatsübersicht zu sehen, ist von Jahresendrally im DAX keine Spur mehr zu sehen. Der Gewinn aus Oktober wurde im November gänzlich aufgezehrt und der Dezember kommt nicht nachhaltig in Schwung. Ein neidischer Blick zur Wall Street sei uns gegönnt. Dort vollzog der Dow Jones ja jüngst trotz Zinsanhebung neue Rekorde, welche fast schon zur Normalität wurden. Eine Änderung dieses Verhaltens gab es zum Wochenausklang und damit womöglich auch ein Umdenken?

Dow Jones als Impulsgeber zum Jahresausklang
Blick auf den Dow Jones an der Wall Street

Man sieht hier deutlich das Verlassen der Aufwärtsbewegung und den Übergang in eine Seitwärtsrange. Hier stellt sich die Frage, ob dies nur ein „Luftholen“ ist oder der Trend auch auf größeren Ebenen bricht. Doch dazu habe ich in der Dow Jones Analyse zu dessen Potenzial gesondert ein paar Zeilen verfasst.

Ein Verlassen der blauen Zone wäre hierfür ein entsprechendes Signal. Und das würde letztlich auch dem DAX noch einmal einen Impuls verschaffen.

Übrigens: Die Wall Street nimmt den Handel bereits am Dienstag wieder auf! Unser DAX jedoch erst am Mittwoch. Er ist im großen Bild durch den Rückfall unter 13.210 wieder in seine Range eingelaufen, in der er sich seit Wochen aufgehalten hatte:

Rückfall in alte Range, Jahreserwartungen gedämpft
DAX in alte Range zurückgefallen

Range-Trader können hierbei von einem „Ping-Pong-Spiel“ in der Range profitieren. Soll heißen: Aktivitäten beziehen sich jeweils in Richtung der Range-Kanten und von diesen weg. Konkret sind es diese Marken:

  • Oberseite 13.210 als Range-Kante im DAX (gelber Bereich)
  • Unterseite 12.85x als Range-Kante im DAX (gelber Bereich)

 

DAX-Range, Jahreserwartungen gedämpft
Erwartungen zum Jahresende im DAX

Mehr als ein Range-Trading wird es wohl aus eigener Kraft nicht. Hierzu fehlen vermutlich die Impulse an den verbleibenden Handelstagen und vor allem die Wirtschaftstermine, die nur noch sehr spärlich für dieses Jahr noch zu finden sind.

 

Herzlichen Dank für Ihr Interesse in diesem Jahr und einen besinnlichen Jahresausklang im Trading,

Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)