Stopp-Arten im Trading

Welche Stopp-Arten im Trading machen Sinn? Ein kleiner Überblick zu den Stopp-Arten im Trading liefert Ihnen dieser Erfahrungsbericht. Denn über den Stopp wird letztlich die Höhe des Gewinns (und auch des Verlustes) bestimmt, nicht etwa über den „perfekten Einstieg“. Daher gilt es hier ein genaues System zu entwickeln und natürlich auch umzusetzen.

Warum Stopp-Arten im Trading?

Es existieren unzählige Artikel und Vorgehensweisen zum Einstieg in einen Trade, der Order zur Positionseröffnung. Doch wie geht es dann weiter? Kein System generiert eine Trefferquote von 100 Prozent – also diesen Fall, dass sofort nach Eröffnung eines Trades dieser in den Gewinn läuft und sich weiter in diese positive Richtung entwickelt. Selbst wenn dies so wäre, bedarf es Stopp-Arten im Trading. Denn die Börse ist keine Einbahnstraße. Käufer und Verkäufer verhandeln sekündlich und meist virtuell im elektronischen Handel um Ein- und Ausstiege. Es bedarf daher im Folgenden einer genauen Auflistung der Stopp-Arten im Trading zur Sicherung von Gewinnen und Begrenzung von Verlusten, unabhängig vom Einstieg (siehe dazu Orderarten im Trading).

 

Initial Stopp

Mit der Eröffnung einer Position im Trading hat der Trader bereits definiert, welches Risiko er bereit ist einzugehen. Sein maximaler Verlust sollte somit nicht nur mental festgelegt sein, sondern auch im System, im Idealfall an der Börse oder beim Market-Maker, hinterlegt sein. Technisch kann jeder Trade im Einstieg schon mit den Stopp-Arten „Initial Stopp“ versehen werden. Ich nutze im DAX oftmals einen Initial Stopp von 20 Punkten, passe diesen jedoch an die aktuelle Marktvolatilität und den Chart an. Dazu gleich mehr. Der Initial Stopp steht somit fest und begrenzt meine Verluste. Ob dieser in Punkten angegeben wird oder in einem fixen Betrag, wie es manche Broker anbieten, ist vom Moneymanagement abhängig.

 

Technischer Stopp

Beim technischen Stopp orientiert sich der Trader an der Charttechnik und somit an signifikanten Marken wie Unterstützungen, Widerständen, Verlaufshochs/-tiefs oder Vortagesbereichen. Ein technischer Stopp ist meines Erachtens dem Kontostopp eines fixen Betrages (oft verwendete Größe: 1 Prozent des Kapitals) vorzuziehen. Denn der Markt und die anderen Marktteilnehmer kennen das eigene Konto nicht, ABER den Chartverlauf!

 

Kontostopp

Mit dem Kontostopp ist nicht der Margin Call gemeint, also der Aufruf des Brokers neues Geld einzuzahlen bzw. die Mitteilung, dass die Positionsgröße mit dem aktuellen Kontostand nicht mehr länger finanzierbar ist. Kontostopp bedeutet vielmehr der Schutz via Moneymanagement. In der Literatur wird häufig von 1 Prozent des Kapitals ausgegangen. Dies entspricht bei einem Trading-Konto von 10.000 Euro einem Betrag von 100 Euro, die der Trader als Kontostopp ins System geben soll. Je nach Positionsgröße sind dies dann auf die Marktbewegung gerechnet nur 10 oder 20 Punkte (bei 10 oder 5 CFD’s zum Beispiel). Denn im Verlustfall muss das Trading-Kapital geschützt werden (vergleiche dazu „Schütze Dein Kapital“ auf tradimo.de).

 

Stopp-Arten im Trading
So weit sollte es nicht kommen im Trading

 

Trailing Stopp

Eine sehr praktische Form der Stopp-Arten im Trading ist der Trailing Stopp. Hierbei wird ein gesetzter Abstand von aktuellem Kurs zum Stopp-Preis immer wieder angepasst (permanent oder stufenweise). Beträgt der Initial Stopp 20 Punkte und der Markt tendiert in die angedachte Richtung um 20 Punkte, ändert der Trailing Stopp sich automatisch erneut auf den Abstand von 20 Punkten. In dem Fall läuft der Stopp mit und der Trader hat bereits das Risiko aus dem Trade genommen, also den Break Even erreicht. Gerade bei Trendbewegungen ist der Trailing Stopp ein geeignetes Instrument, um den Trend auszureizen.

 

Zeitstopp

Der Zeitstopp greift, wenn eine Bewegung nicht bis zu einer definierten Zeit angelaufen ist. Häufig spekulieren Trader auf einen Ausbruch aus einer Seitwärtsphase bevor das eigentliche Ausbruchssignal erfolgt ist. Nimmt das Momentum jedoch ab und ein erwarteter Ausbruch wird unwahrscheinlicher, oder aber der Daytrader möchte eine Positionierung über Nacht vermeiden und der Handelstag neigt sich dem Ende, kommt der Zeitstopp zum Tragen. Der Trade wird durch den Zeitstopp beendet und das Kapital wieder frei für weitere Trading-Chancen.

 

Wichtig bei allen Stopp-Arten im Trading

Der Trader muss sich damit identifizieren, emotional mit der Stopp-Art im Reinen sein und dies dann immer wieder diszipliniert anwenden. Nur so kann auf Dauer die Konstanz im Trading erlangt werden. Ich selbst nutze wie geschrieben einen Technischen Stopp und versetze diesen manuell unter Beachtung der Markttechnik im Chart direkt.

 

Viel Erfolg beim Ausprobieren und Umsetzen,

Ihr Andreas Mueller – Bernecker1977