Gleich zum Wochenstart wurde es vollbracht: Ein neue Allzeithoch im DAX ist erreicht! Dies wurde erst mit Anlauf vollzogen und recht schnell entschieden sich die Marktteilnehmer dann wieder für die Gegenrichtung. Denn die Rechnung wurde ohne die Wall Street gemacht. Man sah in den USA dennoch später eine neue Rekordjagd, welche gerade zum Wochenausklang mit neuen Höchstständen gipfelte. Dabei konnte der DAX erneut nicht mithalten. Was bedeutete dies für den DAX und wie kann es dort weitergehen?
Handelswoche im Rückblick: DAX kann erneut nicht mithalten
Nur noch 80 Punkte bis zum Allzeithoch titelte ich in der Vorwoche. Am Montag waren es in der Spitze nur noch 55 Punkte. Das Trading in diese Richtung und damit im größeren Zeitfenster machte somit erneut Sinn, wie in den sozialen Kanälen entsprechend gezeigt:
Mittels Positionsmanagement konnte man daran entsprechend partizipieren. Den Trade begleitete ich auf Facebook mit dem Broker JFD – dort war folgendes Update dann ersichtlich:
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Bereits am Dienstag war es dann „endlich“ soweit. Gleich am Morgen eröffnete der DAX mit einem GAP und sprang damit auf das neue Allzeithoch. Mit 13.596 Punkten lag dies rund 70 Punkte über der bisherigen Marke. Genau zu diesem Punkt und der hier verorteten Trendlinie korrigierte der Markt auch im nächsten Impuls und frustrierte damit ein wenig die Bullen, welche mit dem neuen Allzeithoch in den Markt drängten:
Ab diesem Punkt nahm die Unsicherheit zu und ließ am Mittwoch ein erstes größeres Short-Signal zu. Mit Bruch des Zweitagestiefs konnte hierbei ein Impuls generiert werden, auf den viele Marktteilnehmer aufspringen mussten. Denn jeder Investor und Anleger hat einen Stopp vor Augen oder im Markt, der bei Änderung der Rahmenbedingungen das Kapital schützt. Neue Tagestiefs oder sogar Mehrtagestiefs sind hierfür prädestiniert. Auf nextmarkets gab es dazu auch einen entsprechenden Trade zu beobachten:
Der Abverkauf führte sehr zügig bis zu den Tiefs aus Montag bei 13.414 Punkten auf XETRA. Nachbörslich sogar etwas tiefer. Auch der Donnerstag brachte keine nachhaltige Erholung, eher im Gegenteil. Nach anfänglichen Versuchen einer Erholung und einem GAP-close zum Mittag stand im weiteren Verlauf die EZB-Sitzung im Fokus der Marktteilnehmer. Der strikte und fast schon sture Kurs von Mario Draghi erfreute die Anleger nicht. Selbst die mahnenden Worte zum steigenden Euro-Dollar verliehen diesem eher noch einmal Aufwind. Mit 1.25 erreichte er ein neues Mehrjahreshoch und belastete den DAX fast schon ruckartig. Im Tief fiel er bis auf 13.222 Punkte und somit 375 Punkte vom Allzeithoch zurück.
Erst ein abrupter Richtungswechsel im Euro gegen Abend nach Worten von Donald Trump brachten eine kleine Kehrtwende. In Amerika selbst kam die Kauflaune zum Wochenausklang zurück und erzielte, wie eingangs geschildert, dort neue Allzeithochs.
Für den DAX genügte es immerhin zu einer Entfernung von den Wochentiefs, aber auf Wochensicht nicht mehr für ein Plus. Minus 0,7 Prozent im DAX stehen satten 2 Prozent Gewinn im Dow Jones gegenüber. Gleichen wir dies wieder in der kommenden Woche aus?
DAX-Setup zur neuen Handelswoche
Man könnte meinen, der DAX müsste dem Dow Jones nachziehen. Vor dem Hintergrund der Währungsunterschiede und damit dem Hauptbelastungsfaktor ist ein solcher Gleichlauf jedoch nicht so einfach übertragbar. Eine direkte Gegenüberstellung auf Basis der letzten drei Monate zeigt dies eindeutig:
Im gleichen Zeitrahmen hat der EUR/USD um circa 4 Prozent zugelegt und schlägt damit den Exportwerten im DAX schwer auf die Magengegend.
Vorerst wurde die Rekordjagd im DAX jedenfalls ausgebremst. Die Konsolidierung verlief jedoch nur bis zur letzten Range-Zone zurück, die man im Stundenchart hier noch einmal genauer betrachten kann:
Auf der anderen Seite der Medaille stehen jedoch auch fallende Hochs, die man ab dem neuen Allzeithoch bei 13.596 Punkten im Stundenchart sehr gut einzeichnen kann:
Diese Marken bilden aktuell die Widerstände nach der klassischen Markttechnik aus. In Kombination mit älteren Verlaufshochs und nach Umschaltung auf den 30-Minutenchart ergibt sich daher für mich folgendes erstes Ziel eines möglichen Aufwärtsimpulses:
Mit dem im ersten Schaubild des Ausblicks (Stundenchart) gezeigten Unterstützungsbereich könnte der DAX erst einmal gut bedient sein. Ein erneutes Anlaufen wäre auch nicht tragisch, solange der Bereich nicht bricht. Unter 13.200 rechne ich jedoch dann mit erhöhter Rutschgefahr. Denn dann ist das Allzeithoch rund 3 Prozent entfernt und damit für die ersten größeren Anleger schon „entfernt“. Im Sinne deren Risikomanagements könnten Positionen liquidiert werden und den Druck nach unten verstärken. Ein schneller Dip zur 13.000 ist dann nicht auszuschließen.
Im Chartbild ist daher für mich der Short-Trigger und der Bereich, an dem ich mir das Bärenkostüm anziehen würde, hier verzeichnet:
Der Euro dürfte hierbei auch wieder eine Rolle spielen, oder vielmehr der Dollar. Denn es findet am 31. Januar die letzte Notenbanksitzung unter Janet Yellen statt. Immerhin sind für dieses Jahr drei Zinsanhebungen in Aussicht gestellt. Danach wird Jerome Powell das Amt übergeben. Dies bestätigte der Kongress diese Woche mit 84 zu 13 Stimme (Der Spiegel berichtete) nach einem Vorschlag von Donald Trump. Ob Janet Yellen gleich im Januar ein letztes Mal an der Zinsschraube dreht?
Ebenfalls in der kommenden Woche steht die Sitzung der Bank of England an und eine Sitzung der EZB, von der man zumindest ein paar Äußerungen erwarten darf. Wenn ich in einer Woche schreiben muss: „DAX kann erneut nicht mithalten“, dann switche ich auf einen Wall Street-Wochenausblick um.
Somit wünsche ich Ihnen eine spannende Handelswoche.
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)