Es macht wieder Spass auf den Goldpreis zu schauen. Mit der aktuellen Gold Stärke wurde heute das Septemberhoch erreicht. Fast unbemerkt von den Aktien-Händlern, welche sich um Allzeithochs an der Wall Street und der DAX-Familie kümmern (dazu neulich mein Artikel zum Performancevergleich der DAX-Indizes). Aufbauend auf meine Chartanalyse zum Gold aus dem Dezember möchte ich Ihnen hier nun ein Update geben und das aktuelle Chartbild erörtern, welches ein neues Kaufsignal auf größerer Zeitebene generieren könnte.
Kapitalflucht im Dezember ausgeglichen
Man kann es nicht anders formulieren. Eine Art „Goldflucht“ setze im Dezember ein (und wurde durch den „Dezember-Gold-Trade“ hier auf Trading-Treff angekündigt), nachdem der Bereich um 1.300 Dollar nicht erobert werden konnte. Im Zuge dieser Bewegung, welche im Trend verlief, fiel der Goldpreis im Tief bis auf 1.236 Dollar und damit fast bis auf die Tiefs aus dem ersten Halbjahr 2017.
Den Trend sah man im Tageschart ebenso deutlich als Trendlinie, wie die Möglichkeit der Partizipation an einer Umkehr. Dazu noch einmal das entsprechende Chartbild aus der Dezember-Analyse:
Ab der Monatsmitte Dezember änderte sich das Sentiment grundlegend. Aktienhändler nahmen Gewinne mit Gold erlebte einen kleinen Aufschwung. Wie vollzog sich das genau?
Wendepunkt zum Jahresende – Saisonalität zeigte es an
Das Sentiment änderte sich fast sprunghaft zur Monatsmitte. Zumindest soweit, als dass die im Fokus stehende Marke von 1.300 Dollar knapp angelaufen werden konnte. Die Historie zeigt dies noch einmal (von wallstreet-online entnommen) deutlich auf. Hierbei habe ich den Tag des Wechsels von Short auf Long entsprechend markiert:
Dies ist nicht verwunderlich, wenn man sich die Saisonalität im Gold genauer ansieht. Auf 32 Jahre rückwirkend betrachtet, findet ab Mitte Dezember und in der Januarmitte ein Aufschwung beim Gold statt. Rein statistisch betrachtet, keine „Wette mit Garantie“, aber doch wichtig zu wissen. Dies soll folgendes Chartbild von seasonalcharts.com illustrieren:
Aktueller Widerstand im Goldpreis
Wir haben mit der heutigen Tageskerze das Hoch aus dem September 2017 genau erreicht.
Der Bereich um 1.360 Dollar ist nicht nur deswegen spannend, sondern wenn man im Chartbild weiter zurückschaut, waren knapp darüber auch die Jahreshochs aus 2016 auf ähnlicher Höhe. Im Wochenchart wird dies optisch deutlicher:
Mit diesen beiden Widerständen scheint der Goldpreis erst einmal gedeckelt zu sein. Mittelfristige Trader bauen Long-Positionen ab. Dafür spricht die aktuelle Tageskerze, welche bereits in den Morgenstunden bei 1.366 im Hoch stand und seitdem etwa 8 Dollar korrigiert hat.
Steht das Gold vor Kaufsignal?
Soweit würde ich noch nicht gehen, denn diese Widerstände müssen aus charttechnischer Sicht erst einmal überschritten werden. Darüber ist jedoch eine Menge Platz für Bewegung, wie man im 10-Jahreschart erahnen kann:
Aus Sicht eines kurzfristigen Traders shorte ich den Widerstand im ersten Anlauf, gerne auch im zweiten und im dritten Anlauf. Doch dann wäre ich skeptisch und rechne mit einem Durchbruch, der in der Regel bei einem solchen starken Kaufsignal mit hohen Umsätzen und Momentum begleitet werden dürfte.
Gerne halte ich Sie dazu auf dem Laufenden. Viel Erfolg im Gold-Trading.
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
Ein Gedanke zu „Zweijahreshoch und damit Gold vor Kaufsignal“
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