Ein Trading-Tagebuch unterstützt direkt einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Handel –die Disziplin. Ohne Disziplin wird ein Anleger oder Trader nicht konsequent seine Verluste begrenzen können. Die dafür notwendigen Stopps im Rahmen des eigenen Risikomanagements sollten daher nicht willkürlich, sondern nach einem festen System in das Trading implementiert werden. Ein Trading-Tagebuch unterstützt diesen Prozess und gibt viele Antworten durch konsequente Selbstreflexion und motiviert bei Erfolgen. Klappen wir sinngemäß dieses Buch einmal auf und erfahren mehr darüber.
Was ist ein Trading-Tagebuch?
Das Trading-Tagebuch (im englischen: Trading-Journal) enthält sehr umfangreiche Aufzeichnungen über alle zurückliegenden Transaktionen. So werden im Trading-Tagebuch nicht nur Gewinne und Verluste tabellarisch aufgereiht, sondern ebenso die jeweiligen Gedanken des Traders dazu. Es ist damit viel umfangreicher als eine Broker-Abrechnung und dient der Nachbereitung vergangener Transaktionen ebenso wie der Optimierung des eigenen Handels. „Aus Fehlern lernt man“ ist in diesem Zusammenhang keine Phrase aus Omas Zeiten, sondern mit einem Trading-Tagebuch und dessen Inhalt ein starkes Werkzeug für jeden Trader.
Welche Informationen müssen in das Trading-Tagebuch?
Zu jedem Gewinnziel gehört als Pendant ein passender Stopp. Ohne auf die Stoppsetzung in diesem Artikel näher einzugehen, sollte dieser selbstverständlich im Verhältnis zum angestrebten Gewinn stehen. Nur so kann ein langfristig positives Ergebnis im Trading erzielt werden (vom Scalping und anderen Nischenstrategien wird abstrahiert). Das Trading-Tagebuch enthält dadurch in erster Linie wesentliche Erkenntnisse über dieses Verhältnis im Zeitablauf. Ebenso wird darin der Kapitaleinsatz, als eine feste Risikokenngröße, vermerkt. Neben diesen (und weiteren) harten Informationen dient das Trading-Tagebuch zudem der Aufzeichnung von persönlichen Gedanken zu einer Transaktion – den so genannten weichen Informationen. Warum wurde dieser Trade eingegangen? Weshalb weicht der Stopp vom bisherigen Rahmen ab? Welche Emotionen werden vor, während und nach dem Trade empfunden?
Nicht umsonst ist im Wort Trading Tagebuch der Bestandteil Tagebuch enthalten!
Trading-Tagebuch klassisch oder online?
In der klassischen Form ist ein Trading-Tagebuch ein leeres gebundenes Notizbuch. Der Trader vermerkt handschriftlich alle Informationen während dem Handel und die daraus erfolgten Erkenntnisse in der Nachanalyse. Es ist dabei erstaunlich, was mit bunten Stiften tolles entstehen kann! Vor allem erfahrene Trader schätzen ihr erstes handgeschriebenes Trading-Tagebuch als sehr wertvoll ein und sind mit ihm emotional verbunden! Selbstverständlich können darin auch Ausdrucke, Charts und Fachartikel verzeichnet sein. Nehmen diese vom Umfang jedoch zu, empfiehlt sich ein Ringordner als Trading-Tagebuch.
Fast alles ist Online. Warum nicht auch ein Trading-Tagebuch? Mit Hilfe von Office-Anwendungen am eigenen Computer (Excel, Word) oder direkt auf einer Datenbank (google-Documents) ist die Hinterlegung und Speicherung aller genannten Informationen nicht nur platzsparend, sondern effizienter umsetzbar. Harte Informationen wie Stopp, Kauf- und Verkaufskurs sind aus Broker-Abrechnungen mit einem Klick zu importieren und recht schnell auszuwerten. Ob Risiko pro Trade, Drawdown oder Return of Investment: eine Vielzahl von Kennzahlen sind dadurch ersichtlich und können bequem von jedem Ort aus mit den o.g. weichen Faktoren ergänzt werden.
Noch bequemer ist dies mit einer Software umsetzbar, welche neben Kennzahlenauswertung auch grafische Unterstützung und Notizen bietet. Dies ist mit dem MetaTrader zum Beispiel sehr gut umsetzbar.
(Gute Erfahrungen in Kombination mit JFD Brokers)
Letztlich ist die Form vom Trading-Tagebuch jedoch zweitranging. Hauptaugenmerk liegt auf der Archivfunktion und Ihren Erkenntnissen daraus.
Nutzen Sie Ihr Trading-Tagebuch
Egal wie Sie sich entscheiden, beginnen Sie Ihr persönliches Trading-Tagebuch oder erinnern Sie sich an Ihre ersten Aufzeichnungen und ergänzen Sie diese ab heute. Schon bald wird dieser Vorgang zu einem ständigen Ritual neben dem Handel und hilft in der Nachanalyse, Abweichungen schnell zu identifizieren und sich zu disziplinieren. Dann können Sie beispielsweise umgehend auf die Frage Ihres Kollegen „Hat sich der Markt geändert?“ oder in der Selbstreflektion „Ist mein Trading besser geworden?“ eine Antwort geben. Antworten geben ist schließlich die Stärke vom Trading-Tagebuch und ein wichtiger Schritt zu langfristigem Erfolg.
Bernecker1977 – Andreas Mueller
2 Gedanken zu „Trading-Tagebuch verbessert Performance“
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