Börsenseminar als unbekannte Variable
Börsenseminar – was ist das? Aus dem Artikel Tradingphilosophie aus der Menünavigation Andreas Mueller konnte man bereits die Problematik des definierten Tätigkeitsbereiches aus zeitlicher und inhaltlicher Sichtweise erkennen. Letzteres beschäftigte mich bereits in der 11. Klasse nach dem Referat über Aktienhandel. Ich erinnere mich sehr gut an die innere Freude, die ich bei der Vorstellung des Themas und der anschließenden Diskussion empfand. Im Freundeskreis und auf Familienfeiern war es schon längst kein Geheimnis mehr, dass ich mich für die Börse begeisterte. Wirklich private Fragen, wie beispielsweise „Kannst Du mir einen Rat zu folgendem Fonds geben?“ oder „Das Geld aus dem Bausparvertrag wird fällig, was mache ich damit?“, wurden mir jedoch erst nach Beginn meines betriebswirtschaftlichen Studiums gestellt. An ein Börsenseminar war noch lange nicht zu denken. Das dadurch entgegengebrachte Vertrauen erfüllte mich dennoch mit Stolz und so teilte ich sehr gerne meine Meinung nach bestem Wissen und Gewissen mit. Konversationen und auch Diskussionen war ich bereits durch den Austausch im Internet gewöhnt.
Börsenseminar? Ja, danke!
Durch die Teilnahme an zwei Trading-Chats (schneller Live-Austausch an Informationen ohne Archivierungsfunktion) hatte ich erste virtuelle Freunde gefunden, die sich ähnlich intensiv mit dem Eigenhandel befassten. Es war aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, bis ein reales Treffen folgen sollte. Die Neugier, welche reale Person wohl hinter den virtuell geschriebenen Worten steht, wurde immer intensiver. So nahm ich ohne langes Zögern den Vorschlag eines Chat-Kollegen an, mit ihm ein Börsenseminar zu besuchen und sich bei dieser Gelegenheit privat kennen zu lernen. Eine Buchung war schnell vollzogen und die Fahrt nach Augsburg stellte ebenfalls kein Problem dar. Dort angekommen spürte ich doch ein wenig die Aufregung, welche sich jedoch nach der Begrüßung umgehend legte. Das Börsenseminar stand inhaltlich im Zeichen der technischen Analyse (Charttechnik) und verlief sehr „gemütlich“. Es kristallisierte sich schnell heraus, dass die Mehrheit der Teilnehmer sich bisher nur mit der Theorie des Handelns befasst hatte. Als der Referent glücklicherweise mehr Interaktivität bot, nutzte ich die Gelegenheit, ab Folie 57 meine praktischen Erfahrungen in das Börsenseminar mit einzustreuen und auch durchaus kritische Fragen zu stellen. Es entwickelte sich daraus eine sehr spannende Diskussion über den anvisierten zeitlichen Rahmen hinaus. Bei der späteren Verabschiedung bedankte sich der Referent persönlich für meine „Auflockerungen“ in der (nach seinen Aussagen) „sehr theoretischen Materie“ und fragte mich zugleich, ob ich nicht Lust hätte wieder zu kommen. „Das Ganze noch einmal hören?“ überlegte ich kurz, bevor mir klar wurde: er wollte mit mir zusammen ein Börsenseminar gestalten. Eine solche Option hatte ich bisher noch nie in Erwägung gezogen, sagte aber ohne dabei auf die Knie zu fallen: „JA, ich will!“.
Tradersecke veranstaltet Börsenseminare
Nur wenige Wochen später stand ich im selben Seminarraum des bereits bekannten Tagungshotels in Augsburg vor der Flipchart-Wand. Zusammen mit Jörg Mahnert von Tradersecke wurde über das Thema Charttechnik aus Sicht der Point&Figure-Formation und der Candlesticks referiert. Verknüpfungen zu den eigenen Erfahrungen und Anekdoten aus dem Trader-Alltag umrahmten dieses Börsenseminar. Es bereitete mir ab der ersten Minute (okay ab der dritten Minute, denn die Aufregung möchte ich nicht unterschlagen) viel Freude etwas mitzuteilen, was augenscheinlich andere Menschen interessierte. Die direkte Interaktion in einem Börsenseminar (ähnlich wie in den Trader-Chats) reflektierte ein direktes Feedback, ob man sich verständlich ausdrückte, ermüdend wirkte oder weiteres Interesse entflammte. Letzteres war bei einigen Teilnehmern so stark gegeben, dass ich nach der Veranstaltung um ein längeres persönliches Gespräch gebeten wurde. Dabei sollten nicht nur Seminarinhalte und meine Erfahrungen im Mittelpunkt stehen, sondern auch die individuelle Situation des Teilnehmers. „Danke für das Vertrauen“ entgegnete ich und versprach mich telefonisch zu melden. Aus dieser Frage entstand ein Coaching, auf das ich in dem Artikel Tradingcoach der Kategorie Andreas Mueller eingegangen bin.
Für dieses erste Seminar bekam ich übrigens kein direktes Entgelt, konnte jedoch die Fahrtkosten und die Übernachtung abrechnen. Somit stellte es für mich einen tollen Ausflug mit Erfahrungseffekt und der Möglichkeit zur Weiterentwicklung dar.
Meine Reflektion nach dem Börsenseminar
Börsenseminar als Form der Wissensvermittlung empfand ich persönlich als praktisch und bereichernd. Die Abwechslung zum Trading-Alltag vor den Monitoren ist hierbei ein sehr willkommener Effekt. Eine Befähigung zur Wissensvermittlung ist zudem nicht jedem Menschen gegeben. Umso mehr freue ich mich darüber und nutze sie seitdem aktiv. Eine persönliche Leidenschaft zum Beruf machen – wer träumt nicht davon? Ich freue mich daher auch Dich, als Leser dieses Artikels, in einer folgenden Veranstaltung begrüßen zu dürfen!
Bis dahin wünsche ich weiterhin viel Freude beim Lesen, Erfolg im Handel und immer die richtige Vermögensberatung, die im folgenden Artikel das Thema ist.
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Bernecker1977 – Andreas Mueller
Ein Gedanke zu „Börsenseminar – Andreas Mueller Karriere Teil4“
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