Der vergangene Montag war ohne die Marktteilnehmer der Wall Street eher lustlos. Erst später nahm die Handelswoche im DAX an Fahrt auf und wurde vor allem für Anleger wieder attraktiv. Wir näherten uns sogar erneut dem Allzeithoch an – mit Rückenwind aus den USA versteht sich. Doch dazu gleich ein paar Worte mehr, bevor ich zum Ausblick auf die kommende Handelswoche komme. Soviel vorweg: Nach Markttechnik bleibt das DAX Ziel hierbei das Allzeithoch.
Mühsamer Wochenstart, Euphorie im DAX zum Wochenausklang
Der Rückblick auf die Handelswoche kann recht kurz erfolgen. Die Woche begann ohne Impulse der Wall Street, da dort am Montag ein Feiertag war. Erwartungsgemäß bewegte sich der DAX sehr zäh und nicht nachhaltig. Im Hoch stand die 13.250 zu Buche, welche uns schon mehrfach beschäftigte. Der Dienstag konnte eingangs glänzen und lockte an dieser Marke entsprechende Ausbruchstrader in den Markt:
Nachhaltig war der Ausbruch nicht, denn wie ein Boomerang kam der Markt wenig später zurück und schloss recht genau an der Ausbruchsmarke. Man nennt dies auch Reversal. Einmal mehr war der „Wind“ dazu an der Wall Street zu spüren. Nach deren Feiertag lagen die Futures sehr weit im Plus und forderten die Bären heraus. Sie nutzten die Chance in Verbindung mit dem GAP-close auch, um das gesamte Tagesplus abzuverkaufen – hier noch einmal nachträglich dargestellt (aus meinem Facebook-Kanal):
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Damit hieß es für den DAX: zurück unter die Ausbruchsmarke, die am Mittwoch dann nur noch das Tageshoch bilden konnte, aber keine Unterstützung war.
An der Wall Street wurde diese kleine Korrektur zum Anlass für neue Käufe genommen. Die Rally lief somit weiter und übersprang erneut die 26.000 Punkte-Marke. Zeitlich benötigte der Dow Jones übrigens zwischen 25.000 und 26.000 keine 10 Tage, wo er doch noch von der 24.000 auf die 25.000 mehr als 20 Tage brauchte. Auch das war „damals“ schon eine Glanzleistung!
Dort trat allerdings Zeit zum Verweilen ein und ein kleines Spielchen der Marktteilnehmer mit dieser runden Marke. Der DAX musste dafür noch etwas tun und nahm am Donnerstag die nun schon mehrfach genannte Marke bei 13.250 Punkten erneut in Angriff.
Der Ausbruch am Donnerstag gelang per Schlusskurs und setzte damit am Freitag den Weg frei, die hier im Schaubild ganz links zu sehenden Jahreshochs anzugreifen. Am 9.1.2018 stand er im Hoch bei 13.425 Punkten und am Freitag sogar bei 13.445 Punkten. Damit sind zum Allzeithoch nur noch 80 Punkte Raum.
Beim Blick auf die anderen Mitglieder der DAX-Familie (ausführlicher Beitrag zur DAX-Familie von gestern) erfreuten sich indes der MDAX, der SDAX und der TecDAX an neuen Rekordhöhen. Ob der DAX selbst nun am Montag folgen kann?
Neue Handelswoche: DAX weiter in Richtung Allzeithoch unterwegs
Den Ausblick auf die kommende Handelswoche muss man diesmal mit den politischen Ereignissen abgleichen. Denn der „Shutdown“ als Haushaltssperre in den USA (aktuelle Berichterstattung) ist durchaus ein Punkt, welcher neben den noch immer laufenden Regierungsbildungsgesprächen in Berlin für Verunsicherung sorgen könnte. Darauf möchte ich jedoch nicht weiter eingehen, es aber zur Berücksichtigung vermerkt haben!
Im 4-Stundenchart des Deutschen Aktienindex ist das Allzeithoch somit gut sichtbar. Die Konsolidierung in dieser Woche tauchte zwar in die mittelfristige Range-Zone der letzten Woche ein, fing sich aber im oberen Bereich. Somit kann die 13.200 als Unterstützungslevel im XETRA-Chart eingezeichnet werden:
Mit der, wenn auch minimalen (20 Punkte), Überschreitung der bisherigen Jahreshochs, hat sich nach klassischer Charttechnik eine weitere Treppenstufe im Trend formiert. Hieraus ist rein aus dem Chartbild die nächste Hürde nun das Allzeithoch aus dem Vorjahr. Die Treppenstufen habe ich im gleichen 4-Stundenchart rot markiert:
80 Punkte sind hier sicherlich keine große Bewegung, die mentale Hürde ist jedoch enorm. Der Druck allerdings auch, da die anderen DAX-Indizes hier schon einen Schritt weiter sind.
Viel wird sicherlich von der Reaktion auf den Shutdown in den USA abhängen. Stecken die Börsen dies weg, weil eine Einigung (wie in den Vorjahren) dann doch schnell geschieht? Wird erst einmal hart verhandelt und demonstriert, wie im Jahr 2013 zu sehen war? Oder kommt es zu einem Eklat?
Charttechnisch favorisiere ich das Szenario der Erreichung vom Allzeithoch in den kommenden Tagen. Hier droht erst „Ungemach“ bei Unterschreitung der 13.350 Punkte. Dies stellte das Hoch am Dienstag und ebenso Mitte Dezember dar. Mit der Kombination zum gepunkteten Aufwärtstrend ist dies meine Wochenmarke für ein Umswitchen in Short:
Auslöser dafür könnten die beiden politischen Themen sein, die ich hier erwähnt hatte. Aus terminlicher Sicht stehen Montag 14.30 Uhr Daten der US-Konsumenten, am Dienstag 11 Uhr das EU-BIP und Mittwoch Verbraucherdaten in den USA. Mittwochabend tagt die FED zu den US-Zinsen. Dies dürfte den weiteren Verlauf dann abseits der Politik bestimmen.
Noch ein Blick auf den DAX im großen Bild des Wochencharts an dieser Stelle. Hier sieht man die konsequente Aufwärtsentwicklung anhand einer Trendlinie trotz teilweise heftiger Konsolidierungen:
Hierbei bildet das Allzeithoch womöglich nur einen kurzen Halt im weiteren Trendverlauf und sollte damit nicht überbewertet werden. Eine große Übertreibung oder gar Euphorie im DAX war noch nicht zu spüren. Gerade ein Performanceindex ist von der Logik her auf langfristig steigende Notierungen ausgerichtet. Machen Sie sich dies für die Altersvorsorge bzw. als Anleger zunutze. Als Trader kann man natürlich von den Schwankungen dazwischen immer profitieren. Da die Frage aufkam: Gezeigte Bewegungen lassen sich mit CFDs gut handeln. Mein Broker dazu ist JFD (hier weitere Infos).
Viel Erfolg zum Wochenstart und in dessen Verlauf wünscht
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)