Die Verzinsung des Investments erfolgt bei Kapitalgesellschaften über Ausschüttungen. Aktionäre kennen diesen Prozess unter dem Begriff „Dividende“ und vergleichen deren Höhe sehr gerne zwischen den einzelnen Aktiengesellschaften. Von welchen Werten und Dividenden im DAX genauer die Rede ist, erfahren Sie in diesem Artikel zur aktuellen Dividendensaison.
Warum gibt es eine Dividende?
Nicht alle börsennotierten Unternehmen schütten Dividenden aus. Denn dafür ist natürlich auch ein Gewinn notwendig. Doch auf die DAX-Familie bezogen sind es immerhin 88 Prozent aller Unternehmen, vorrangig im Blue Chip -Bereich. Im DAX schütten „nur“ 29 Unternehmen eine Dividende aus. Die Commerzbank stellt in diesem Jahr die Ausnahme dar. Das Unternehmen ist weiterhin mit der Verarbeitung der Finanzkrise beschäftigt.
Für die Bewertung einer Aktie wird zudem immer wieder die Ausschüttung herangezogen. Folgende Kriterien sprechen für ein solides und wachstumsorientiertes Unternehmen:
- Wachstum innerhalb des Unternehmens
- Kontinuierliche und ansteigende Dividendenausschüttungen
- Ein attraktives Ausschüttungsniveau im Vergleich zum Wettbewerb
- Die Ausschüttungsrendite sollte über dem Marktzins liegen
Dabei gibt es durchaus auf internationaler Ebene Unternehmen, die seit mehr als 50 Jahren jedes Jahr eine Dividende ausgeschüttet haben. Auf finanzen.net finden Sie dazu eine „Champions Liste“ vor.
Wann gibt es die Dividendenzahlung?
Eine Ausschüttung ist hierbei mit der Hauptversammlung der Aktionäre verbunden. Diese erhalten eine Dividende, wenn sie die jeweilige Aktie an diesem Tag per Schlusskurs im Depot haben. Als Auszahlungstag ist dann der dritte auf den Hauptversammlungsbeschluss folgende Geschäftstag der früheste Auszahlungstermin. So steht es im Aktiengesetz (Paragraph 58) und ist damit bindend.
Eine Zusammenfassung der Termine und Höhe der Dividenden für den DAX finden Sie nun hier vor:
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Aktuelle Ausschüttungen im DAX auf Rekordhoch
Die Dividendensaison hat bereits im April begonnen. Doch allein im Mai schütten 16 der 30 DAX-Unternehmen noch eine Dividende aus. Von diesem Prozedere kann man also noch immer top-aktuell profitieren und sich bei Bedarf positionieren.
Alle deutschen börsennotierten Unternehmen kommen zusammen auf Ausschüttungen in Höhe von 50 Milliarden Euro. So viele Dividenden gab es also nie zuvor! In der Dividendenstudie der DWS ist zudem vermerkt, dass die Ausschüttungen allein zum Vorjahr zweistellig zugenommen haben. Konkret sind es 11,6 Prozent mehr Ausschüttungen für die Aktionäre als noch im Jahr 2017 – dies war bereits ein Rekordjahr.
Zusätzlich sind sie zwischen den Indizes der DAX-Familie auch sehr breit gestreut, so dass auch im MDAX, im SDAX und im TecDAX ein Rekord erzielt wurde. Nachfolgend sehen Sie eine Grafik mit der Entwicklung des Volumens der letzten 15 Jahre aus o.g. Studie der DWS entnommen:
Hervorheben sollte man im DAX folgende Anhebungen der Dividende:
- Volkswagen erhöht die Dividende um 92 Prozent
- Covestro erhöht die Dividende um 63 Prozent
- Lufthansa erhöht die Dividende um 60 Prozent
Neben gleichbleibenden Dividenden, wie bei der Beiersdorf AG seit dem Jahr 2008, gab es auch Senkungen. So streicht die Deutsche Bank AG 42 Prozent der Ausschüttung, verzichtet jedoch nicht wie die Commerzbank AG komplett auf die Zahlung.
Wie sich diese Zahlen im jeweils neuen Geschäftsjahr entwickeln, wird bereits als Schätzung auf der Hauptversammlung der Unternehmen veröffentlicht.
Wer in diesen Listen nach den höchsten Renditen sucht, der sollte sich vor allem die Nebenwerte genauer ansehen. Soweit nur der Verweis hier, an anderer Stelle werde ich dazu noch einmal gesondert eine Auflistung teilen.
Mein Dividenden-Fazit
Trader spekulieren häufig auf eine Anpassung des Dividendenabschlags, also die „Aufholung der Kursdifferenz“ am Tag der Dividendenzahlung. Dann notiert der Aktienkurs nämlich erst einmal rechnerisch genau um die Höhe der Dividende reduziert an der Börse.
Doch aus Sicht eines Anlegers ist der Blick auf die Höhe der Ausschüttungen und dessen Konstanz wichtiger als auf den Termin selbst. Hieraus erwachsen im Zeitverlauf oftmals weitaus attraktivere Erträge, als es der Kursverlauf alleine reflektiert. Da letztlich eine Dividende die Verzinsung für das unternehmerische Risiko des Aktionärs ist, sollte diese auch entsprechend ausfallen. Ob dies im Einzelfall so ist, zeigt der Ausblick auf der Hauptversammlung. Insofern sind diese Termine, wie oben bereits umschrieben, sehr eng miteinander verknüpft und für Ihre Entscheidungsbasis wichtig.
Für meine Altersvorsorge setze ich somit auch auf diesen Faktor und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der richtigen Auswahl und ggf. Umschichtung im Portfolio.
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)