Trade Management umfasst weitaus mehr als in einem bestehendem Trade den optimalen Ausstieg zu definieren. Trade Management ist das den Trade umspannende Netz an Vorbereitung, Planung, Durchführung und Nachbereitung aller mit dem Trade in Verbindung stehenden Maßnahmen. Einen Einblick dazu gibt folgender Artikel zum Trade Management.
Der Trade Manager
Manager? Dieser Begriff ist nach allgemeiner Auffassung nur der oberen Ebene einer Unternehmung vorbehalten. Doch ist dies im Zeitalter von fachübergreifendem Organisationstalent, welches jede (Vorstands-)Sekretärin, jeder Selbständige und ebenso ein Schnellimbissbesitzer täglich anwendet richtig? Mitnichten! Management wird oft gleichgesetzt mit der Führung anderer Mitarbeiter. Ein Trader jedoch managt sich weitgehend selbst und dies in der Regel umfassender, als es ein Manager in einer festen Arbeitsorganisation tun muss. Er ist stets leistungs- und zielorientiert. Man kann somit jeden selbständig agierenden Menschen, der Prozesse begleitet und dessen Verläufe eigenständig organisiert, als Manager im weitesten Sinne bezeichnen.
Trade Mangement Vorbereitung
Das Trade Management beginnt sinnvollerweise mit der Vorbereitung einer Transaktion. Der Trade Manager (oder kurz: Trader) muss sich vor dem eigentlichen Handel über folgende grundlegende Dinge Gedanken gemacht haben:
Dazu gehört im Rahmen vom Trade Management natürlich auch die Entscheidung für das entsprechenden Handelsinstrument. Ob Hebelzertifikat, CFD, ETF oder Future: die Entscheidung darüber ist im Einklang mit der Brokerwahl vermutlich bereits gefunden. Erst danach sollte man sich für einen Markt entscheiden und anhand von individuellen Kriterien Szenarien erarbeiten. Somit ist die Fokussierung auf den Markt der nächste Schritt. Dabei ist zu bestimmen, ob Sie dabei einen favorisierten Markt – wie den DAX oder den EUR/USD – mit umfangreichen Erfahrungen besitzen oder diese Entscheidung im Trade Management anhand definierter Kriterien erfolgt. Als definierte Kriterien gelten für die Mehrheit der Trader charttechnische Aspekte. Darauf wird gezielt in einem anderen Artikel eingegangen. Mit dem Absenden der Order (bei einem Limit) bzw. Eröffnung der Position (bei einem direkten Einstieg) befindet sich das Trade Mangement in vollem Gang!
Management der Positionierung
Spätestens jetzt muss das Trade Management eine Antwort auf die folgende Frage geben können: Was erwartet der Trader von dieser Positionierung und wo ist die Schmerzgrenze. Mit Schmerzgrenze ist der „point of no return“ gemeint. Genauer gesagt der Punkt, an dem ein zuvor prognostiziertes Szenario hinfällig wird und die Positionierung geschlossen werden muss. Dieser Stopp ist elementarer Teil vom Trade Management und stellt den Kapitalerhalt in den Vordergrund. Schließlich muss ein Trader auch nach einem Minus-Trade weiterhin die Chance haben, am Marktgeschehen teilnehmen zu können.
Im positiven Fall sorgt das Trade Management für die Anpassung dieses Stopps an den Marktverlauf und eine Versetzung bis in die Gewinnzone. Intelligente Stopp-Versetzung reizt eine Positionierung aus und erhöht so die Chance auf höhere Gewinne bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos. Diesen Schritt können Sie über die Funktion „Trailing“ bei vielen Brokern automatisiert vornehmen oder aber auf Basis der Markttechnik manuell umsetzen.
Es wird der Punkt im Trade Management erreicht werden, bei dem Sie mit der Positionierung an Ihrem Ziel angelangt sind. Ob dies im Chart als Widerstand/Unterstützung definiert ist oder einen Betrag auf dem Konto darstellt ist dabei unwichtig. Wichtig ist es, wie der Trader an diesem Punkt agiert. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: konsequente Auflösung der Positionierung, marktnahe Stopp-Versetzung oder die Kombination aus teilweiser Auflösung der Positionierung mit marktnaher Stopp-Versetzung für die verbleibende Position.
Trade Mangement Nachbereitung
Nach Auflösung der gesamten Positionierung ist der Punkt Nachbereitung im Trade Management nicht zu vernachlässigen. Dazu dient dem Trader das so genannte Trading-Tagebuch. Es unterstützt den Trader dabei Fehler zu erkennen, eine Disziplinierung zu erwirken oder einfach nach Jahren des Handelns in der Vergangenheit zu schwelgen. Welche Informationen für eine sinnvolle nachträgliche Analyse im Rahmen des Trade Management notwendig sind, können Sie im gleichnamigen Artikel Trading-Tagebuch nachlesen.
Mit den dargestellten Punkten ist nun der Grundstein für ein allumfassendes Trade Management gelegt, welches Ihnen als Rahmen für zukünftige Planungen zur Seite steht. Nutzen Sie dies konsequent, erreichen Sie Kontinuität und Disziplin in Ihrem Trading.
Bernecker1977 – Andreas Mueller
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