Tradersrace
Die Idee zum Tradersrace schloss sich fast nahtlos an das vorangegangene Zockerdepot an. Eine Grundlage dafür war die positive Resonanz der Zuschauer und die Freude der Teilnehmer am Livetrading in der Öffentlichkeit. DLucius nahm im Vorfeld die Rolle des Schiedsrichters an und stellte der Tradergemeinde zum Jahresende 2005 die klar strukturierten Regeln vor. Eine Akzeptanz dieser und die Einhaltung im Verlauf waren Voraussetzung für die spätere Umsetzung und den disziplinierten Ablauf.
Start des Tradersrace zum Jahreswechsel
Zum Jahresbeginn 2006 startet das Tradersrace. Es hatten sich 25 Teilnehmer im Vorfeld angemeldet – das waren mehr als im Zockerdepot. Weitere folgten im Verlauf dieses Wettbewerbes. Eine erste Auswertung gab es bereits am 03.01.2006 und spornte die Trader vom Start weg an. Als beliebteste Handelsinstrumente kristallisierten sich Hebelprodukte (Knockouts), Optionsscheine und CFDs heraus. Von meiner Seite wurde nach dem Handel von Knockouts im Zockerdepot in diesem Rahmen ein reines Engagement mit Futures favorisiert und nach Genehmigung durch den Schiedsrichter (auf Grund der sehr engen Margin-Anforderungen) umgesetzt. Aktien standen ebenfalls auf der Aktivitätsliste, allerdings nur untergeordnet. Die dazugehörige Diskussion auf wallstreet:online befindet sich unter Tradersrace 2006 – Deutschland sucht den Super-Trader
Starke Performance im Tradersrace
Zwischen Gier und Angst ist nur ein schmaler Grat bei dieser Kontogröße. So verwunderte es nicht, dass sich bereits nach zehn Tagen das erste Teilnehmer-Depot der Handlungsunfähigkeit näherte. Gemäß den Regularien durfte jedoch zu jedem Zeitpunkt ein Neustart erfolgen, insofern das Kapital real hinterlegt wurde. Die Höchstmarke von 66.236,01 Euro aus dem Zockerdepot von downandup stand zum Start noch in weiter Ferne, denn jeder Teilnahme hatte auch bei diesem Trading-Wettstreit nur 1.000 Euro zur Verfügung.
Als erster erreichte übrigens ein gewisser Bernecker1977 nach einem Monat die Marke von 4.000 Euro, was einer Performance von 301 Prozent entsprach. Diese Gewinnserie und damit mein Vorsprung hielten allerdings nicht lange an. KaterCarloDAX führte in den Folgemonaten sehr eindrucksvoll den CFD-Handel vor und dominierte schon sehr bald das Teilnehmerfeld. Nach sechs Monaten stand sein Konto mit 14.521 Euro weit vor dem Zweitplatzierten panzerhornschrexe mit 3.878 Euro. Nach neun Monaten sah das Ergebnis noch beeindruckender aus. Mit 73 Transaktionen erreichte KaterCarloDAX die Marke von 40.000 Euro und damit eine Performance von 4.000 Prozent!
Über die Sommermonate ließ die Anfangseuphorie umgekehrt proportional zur Depotentwicklung von KaterCarloDAX nach. Es kristallisierte sich ein starkes Mittelfeld heraus, welches jedoch kontinuierliche Ergebnisse vorlegen konnte. Zum Anschluss an den Spitzenreiter reichte dies allerdings nicht.
Die Anzahl der „ausgestoppten“ Depots nahm ebenfalls zu. Statistisch betrachtet ist Daytrading im Durchschnitt keine profitable Strategie. Dieses Studienergebnis lässt sich nach der Gesamtauswertung des Tradersrace ebenso bestätigen.
Auswertung des Tradersrace
Die anfängliche Auswertung in Excel war auf Grund der hohen Aktivitätsfrequenz nicht dauerhaft zu bewältigen. Aus diesem Grund programmierte Krokoline eine Software, welche nicht nur die einzelnen Transaktionen erfassen und archivieren konnte, sondern die Ergebnisse sogar im Anschluss auswertete und für die Analyse grafisch aufbereitete. Dies erleichterte dem Schiedsrichter einen Teil seiner Arbeit und generierte einen enormen Mehrwert für alle Beteiligten.
Wie entwickelten sich die Depots?
Mit einer Performance von 329 Prozent belegte panzerhornschrecke nach 110 Trades den dritten Platz. Den zweiten Platz konnte ich selbst einnehmen.
Der Supertrader 2006 im Tradersrace wurde unangefochten KaterCarloDAX. Er beeindruckte mit 86 Trades und einer Gesamtperformance von 7.000 Prozent. Das Depot entwickelte sich hierbei von einem Anfangsbetrag von 1.000 Euro auf den beeindruckenden Endstand von 70.362 Euro, wie man im nachfolgenden Chart bestaunen kann.
Insgesamt nahmen 74 Depots am Wettstreit teil, von denen nach einem Jahr nur 15 im Gewinn notierten. Das kumulierte Gesamtergebnis zeigte sich dennoch im positiven Bereich, ist aber der überragenden Performance des Siegers zuzuschreiben.
Die meisten Transaktionen vollzog adabei. Mit 390 Trades galt er als der aktivste Trader unter den Teilnehmern und verdoppelte sein Depot mit seiner Strategie.
Mit Hilfe der Software ceda trade von Krokoline konnten vielfältige Auswertungen erstellt werden. Ob durchschnittlicher Gewinn, prozentualer Ertrag oder die grafische Aufbereitung der kumulierten Ergebnisse – für die Umsetzung des Tradersrace und spätere Analyse stellte diese Software eine unverzichtbare Komponente dar! Die dazugehörige Internetpräsenz mit den angesprochenen Auswertungen und Grafiken ist unter www.tradersrace.de archiviert.
An dieser Stelle die Auswertung der Top10:
Zum krönenden Abschluss trafen sich viele Teilnehmer im Frühjahr 2007 zur Siegerehrung und anschließender Feier mit wallstreet:online in Berlin. Die persönliche Komponente und der direkte Austausch kamen somit nicht zu kurz.
Mein Fazit nach einem Jahr Tradersrace
Trotz zeitlichem Aufwand in der Dokumentation hat mir das öffentliche Trading sehr große Freude bereitet. Es war somit möglich, anderen Kollegen quasi „über die Schulter“ zu sehen und sich dabei über die angewendeten Setups zeitnah auszutauschen. Dank der Analysemöglichkeit mit der Software von Krokoline konnten die objektiv richtigen Schlüsse aus dem jeweiligen Handel gezogen werden. So verwundert es mich nicht, dass die Diskussion über 1 Million Aufrufe hatte und über 12.700 Beiträge generierte. Das abschließende Treffen rundete dieses Langzeit-Event positiv ab.
Das Gesamtfazit lautet somit: Zum Trading benötigt es Disziplin, Ausdauer und ein festes Risiko- & Moneymanagement. Kontinuierliches Trading ist somit nicht mit Glücksspiel zu verwechseln, denn letztlich setzen sich ein festes Setup und die Erfahrung des Traders immer durch. Ich freue mich dabei eine aktive Rolle gespielt zu haben.
Bernecker1977 – Andreas Mueller