Das Wochenergebnis täuscht leicht über die Probleme hinweg, die sich für Anleger bieten. Zwar haben alle großen Indizes die Vorwoche im Gewinn schließen können und damit die Unsicherheiten über einen sich anbahnenden Handelskrieg erst einmal verarbeitet. aber war das nur reine Markttechnik oder sind die Themen vom Tisch? Immerhin gab es neue Unsicherheitsfaktoren an diesem Wochenende. Darauf möchte ich jedoch nur am Rande eingehen, da der Fokus dieser DAX-Chartanalyse auf der objektiven technischen Analyse liegt.
DAX-Range weiterhin im Mittelpunkt
Die Handelswoche begann mit einigen Fragezeichen in den Köpfen der Trader und Anleger. Das bestimmende Thema war zuvor der ausufernde Konflikt zwischen den beiden Wirtschaftsmächten USA und China. Davon konnte sich der DAX jedoch zusehends lösen und die Woche letztlich mit einem Gewinn von 1,6 Prozent beenden. Nicht ohne Weiteres, sondern vielmehr in der zweiten Wochenhälfte erst.
Zuerst startet der Montag mit Pluszeichen, aber kleinen Ermüdungserscheinungen. Solche Situationen mit der Chance auf schnelle Bewegungen in Richtung der Eröffnungslevel nutze ich gerne für einen Kontra-Trade. Den entsprechenden Einstieg dazu zeigte ich im Forum an dieser Stelle:
Und konnte damit 100 Punkte in der Gegenbewegung erzielen (hier dokumentiert):
Solche Trades sind immer wieder gut möglich, wenn man mehrere Zeitebenen parallel auswertet. Letztlich wirkte sich der Schwung der Wall Street erst am Folgetag auf den DAX positiv aus. Hier eröffnete dieser mit einem GAP und sorgte mit 1,11 Prozent Kursgewinn für den stärksten Tag der Woche. Schön im Wechsel der Gefühle bleibend, musste dann wohl am Mittwoch wieder ein negativer Tag folgen. Auch dieser hielt wieder eine sehr gute Chance bereit, von der Kombination der Zeiteinheiten zu profitieren. So zeigte ich in den entsprechenden Kanälen von mir auf, an welchem Punkt ein Einstieg gegen den Trend erneut lohnenswert sein könnte:
…besteht somit die Chance auf einen Vola-Ausbruch, wenn wir unter 12.360 rutschen? Dieses Szenario behalte ich mir offen und versuche es entsprechend zu handeln.
Mit 12.256 Punkten gelang fast genau das GAP-close auf XETRA-Basis. Das Level lag für Montag auf 12.261 und zu Freitag auf 12.241 Punkten. Immerhin eine gute Orientierung und für den ansonsten richtungslosen Tag ein gutes Kurslevel. Dieses diente am Donnerstag als Unterstützung und brachte den DAX erneut seiner Range-Oberkante im übergeordneten Bild näher. Wechseln wir somit in Vorbereitung auf den Wochenausblick auf diese Zeitebene mit einer Erinnerung an die große Range als Chartrückblick (Vorwochenanalyse):
Diese Hoffnung ging in Erfüllung, wenn wir das Chartbild 4-Stunden nun updaten:
Ausblick neue Woche: DAX-Range weiterhin für Trader spannend
Auch wenn das Range-Ziel nun abgearbeitet ist, muss dies nicht zwangsläufig zur Fortsetzung der Aufwärtsbewegung führen. Einen Ausbruch aus der Range hatte ich bereits seit Wochen hier erst für Schlusskurse über 12.540 in Aussicht gestellt. Im Hoch kamen wir dem am Freitag nahe, jedoch eben nicht auf Schlusskursbasis:
Scheinbar hatten die Bullen erneut keine Kraft mehr. Das kann man zumindest an dem geringen Handelsvolumen vom Freitag ablesen. Ob da alle Trader lieber auf der Invest-Messe in Stuttgart waren? Dazu hatte ich vor dem Start der Invest 2018 schon etwas verfasst.
Im Nachgang muss ich sagen: Mir hat es dort sehr gut gefallen und falls Sie vor Ort waren, freue ich mich auf Ihr Feedback dazu und bedanke mich an dieser Stelle für alle spannenden Gespräche dort vor Ort! Ein Schnappschuss aus der Blogger-Lounge – mehr auf den sozialen Kanälen natürlich:
Zurück zum DAX: Die richtige Kür für die Bullen käme erst bei einem Ausbruch über 12.540 Punkten, respektive über 12.580 Punkten. Dies leitet sich aus den jüngsten Ausbruchsversuchen von März und Februar ab und gestaltet sich im Chartbild wie folgt:
Range-Trader spekulieren indes weiter auf die Fortsetzung dieser Handelsspanne von 12.240 bis 12.540 Punkte etwa. Immerhin satte 300 Punkte gab es dort mehrfach zu sehen. Zudem spielt das Sentiment nach den jüngsten Meldungen aus Syrien eher den Bären in die Hände, denn Unsicherheit ist nie gut für Aktienkurse. Range-Trader sind somit nun wieder auf die untere Zone des gelben Bereichs fixiert und somit auf die Tiefs der Vorwoche bei 12.25x Punkten als Ziel:
Dafür spricht auch, dass der Trend der letzten beiden Handelswochen sehr steil verlief und durchaus mindestens bis 12.380 noch einmal auskonsolidieren könnte. Im Stundenchart habe ich dies einmal aufgezeigt:
Abhängig von den geopolitischen Meldungen, reagieren die großen Marktteilnehmer dann auch durchaus impulsiv und nicht von der Markttechnik bestimmt. Auch dies muss einmal deutlich ausgedrückt werden. Und wie schnell sich hier die politischen Impulse ändern können, zeigt der Schlagabtausch von Donald Trump und dem Rest der Welt – vornehmlich über Twitter, wie wir immer wieder erfahren mussten. (M)eine Meinung dazu lasse ich bewusst außen vor, um dem Chartbild auch morgen wieder objektiv zu begegnen. Sie finden aber hier eine historische Auswertung solcher Situationen:
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Der DAX benötigt große Impulse, um die Range zu verlassen. Auf der Oberseite muss dazu die 12.540 Punkte-Marke fallen oder ggf. bei Zuspitzung der Geopolitik auf der Unterseite die 12.240 unterschritten werden. Dazwischen dominiert für mich der Intraday-Chart mit kleinen GAPs, Trendlinien und weiteren Chancen. An Terminen zeigt der Wirtschaftskalender die Einzelhandelsumsätze aus den USA am Montag und die EU-Verbraucherpreise am Mittwoch als große Events an. Nutzen Sie daher den Frühling auch gerne für einen Ausflug und das Leben außerhalb der Kurse. Dies werde ich kommendes Wochenende auch tun und mich erst wieder mit einer Analyse zum Maifest melden.
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)